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Bitcoin, Kuh und Glyphosat

Bitcoin, Kuh und Glyphosat haben mehr gemeinsam als es auf Anhieb scheint. Allen dreien wird vorgeworfen, Mitschuld an Umweltzerstörung und am Klimawandel zu sein. Ist das gerechtfertigt, oder kann dieses Dreigestirn auch regenerative Auswirkungen auf Mensch, Natur und Klima haben?

Inhalt

Ein Dreigestirn des Klimawandels – Übeltäter oder Retter?

Bitcoin, Kuh und Glyphosat haben mehr gemeinsam als es auf Anhieb scheint. Allen dreien wird vorgeworfen, Mitschuld an Umweltzerstörung und am Klimawandel zu sein.

Bitcoin würde zu viel Energie im Verhältnis zu seinem Nutzen verbrauchen, sagen seine Kritiker. Die Kuh blockiere landwirtschaftliche Nutzfläche, verbrauche zu viel Wasser, und – laut Bill Gates – furze und rülpse sie andauernd, stoße damit so viel Methan aus, dass sich der Klimawandel noch weiter beschleunige. Glyphosat schließlich sei das schlimmste Gift, das die Landwirtschaft einsetze, es sei inzwischen überall nachweisbar, sogar in der Muttermilch. Zudem sei Glyphosat hochgradig krebserregend und zu einem großen Teil für das Bienensterben verantwortlich.

Schwerwiegende Vorwürfe stehen gegen die Drei im Raum. Sind diese nun gerechtfertigt, oder kann der Bitcoin, die Kuh oder das Glyphosat auch regenerative Auswirkungen auf Mensch, Natur und Klima haben? 

Bevor wir uns mit den kontroversen Perspektiven beschäftigen – ein durchaus riskantes Unterfangen in Zeiten eingeengter Meinungskorridore – will ich näher auf die Vorwürfe eingehen.

Klimabösewicht Bitcoin

Die Vorwürfe gegen den Bitcoin sind vielfältig. Manche behaupten, die digitale Währung würde vor allem für Geldwäsche, Erpressung und Drogenhandel verwendet. Einen echten Wert habe er ohnehin nicht, im Vergleich zu Gold oder Immobilien.

Hier soll es aber eher um die Vorwürfe gegen den Bitcoin im Kontext Natur, Umwelt und Klima gehen. Von den Grünen vor allem kommt immer wieder die Anklage, die digitale Währung sei durch ihren extrem hohen Energieverbrauch nicht tragbar. Manche Stimmen behaupten, dieser Energieverbrauch führe in den nächsten 30 Jahren alleine zu einer Erderwärmung von 2 °C.

Tatsächlich ist es so, dass das sogenannte Proof of Work-Verfahren, das der Bitcoin verwendet, enorm energieaufwendig ist. Eine einzige Transaktion verbrauche so viel Energie wie eine Familie in einem gesamten Monat. Die gesamte Blockchain verbrauche mehr Energie als die Schweiz oder die Niederlande oder die Ukraine. Einen guten Überblick über den Stromverbrauch von Bitcoin bietet die University of Cambridge mit ihrem Bitcoin Electricity Consumption Index

Unabhängig davon, ob Vergleiche des Stromverbrauchs zwischen einer Währung und einem Land sinnvoll sind, so ist es tatsächlich wahr, dass die dezentral organisierte digitale Währung Bitcoin enorme Mengen Strom verbraucht.

Befürworter sagen, dieser Energiebedarf sei für die Sicherheit des dezentralen Netzwerkes und den Wert des Bitcoins an sich notwendig. Gerade das Proof of Work-Verfahren führe zu einer immensen Leistungsfähigkeit des Netzwerkes, und sei daher auch ein wichtiger Aspekt für den Wert des Bitcoins. Hodler, wie sich Bitcoiner auch gerne selbst nennen, führen auch gerne an, dass der Bitcoin insgesamt weniger Energie verbrauche als das Schürfen, Transportieren und Lagern von Gold. Und deutlich weniger als unser herkömmliches Geldsystem. (Bitcoin Energieverbrauch vs. Banken und Gold: Umweltsünder Bitcoin?)

Weiterhin führen Kritiker aber an, dass hauptsächlich Strom aus Kohlekraftwerken verwendet würde, da das die billigste Energieform sei. Und da Bitcoin keinen Wert habe und ohnehin völlig nutzlos sei, da er kein offizielles staatliches Zahlungsmittel ist, und dazuhin zu viel CO2 ausstoße, wird Bitcoin gerne als extremer Klimasünder bezeichnet.

Kann der hohe Energieverbrauch der digitalen Währung auch positive Auswirkungen auf Natur und Klima haben? Dazu später mehr.

Klimakiller Kuh

Mr. Microsoft Bill Gates schreibt in seinem Buch „Wie wir die Klimakatastrophe verhindern“, die Kuh sei eine der Hauptverantwortlichen für den Klimawandel, weil sie zu viel pupse und rülpse und damit extreme Mengen an Methan ausstoße, was viel schlimmer als CO2 sei. Am besten sollten die reichen Länder zu 100 Prozent auf synthetisches Fleisch umsteigen. Das sei viel besser fürs Klima und schmecke genauso gut.

Viele Veganer bzw. besser vegane Klimaaktivisten werden diesen Aussagen sicherlich zustimmen. Denn die Kuh stößt tatsächlich sehr viel Methan aus, was vor allem in Regionen, wo es viel Massentierhaltung gibt, ein echtes Problem zu sein scheint.

Die Kuhkritiker klagen außerdem, dass zu viele landwirtschaftliche Nutzflächen für Tierfutter anstatt für menschliche Nahrung genutzt würden. Der große Wasserbedarf der Kuh wird außerdem kritisiert.

Würden sich alle Menschen nur noch pflanzlich ernähren, hätten wir genug Nahrung für alle, und keinen Klimawandel.

Wie weit die Meinungen beim Thema Kuh auseinander gehen, dazu später mehr.

Alleskiller Glyphosat

Kritiker und Gegner des Pflanzengiftes Glyphosat (bekannt auch als „RoundUp“ der Firma Monsanto) sagen, Glyphosat sei inzwischen so weit verbreitet, dass es überall nachweisbar sei. In Lebensmitteln, im Abwasser, im Bier und sogar in der Muttermilch.

Das Gift sei stark krebserregend und töte nicht nur Pflanzen, sondern auch Mikroorganismen im Boden und das Mikrobiom in unserem Darm. Glyphosat steht dabei auch stellvertretend für alle anderen Ackergifte, also Pestizide.

Dass Glyphosat ein tödliches Gift ist, und ab einer gewissen Menge auch tatsächlich krebserregend, daran besteht wohl kein Zweifel. Falsch eingesetzt, also beispielsweise in zu großer Menge, zu oft, als Erntehilfe auf die Frucht gespritzt, oder wenn es tatsächlich ins Abwasser gelangt, dann hat dieses Gift unbestritten verheerende Wirkungen.

Allerdings gibt es eine Anwendung in der Landwirtschaft, bei der Glyphosat sehr hilfreich ist und sogar der Erhöhung der Biodiversität und dem Aufbau des Bodenlebens dient.

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Glyphosat – der Helfer in der Not

Befürworter von Glyphosat sprechen sich für eine differenzierte Betrachtungsweise des Herbizids aus. Sie bitten darum, genauer hinzuschauen, wie, wo und in welcher Menge Glyphosat eingesetzt wird. Denn dies sei entscheidend für die Schädlichkeit oder die Unbedenklichkeit des Giftes.

Außerdem geben sie zu bedenken, dass Glyphosat sich sehr schnell abbaue und schon nach wenigen Stunden nicht mehr nachgewiesen werden könne. So würde in Kläranlagen nicht Glyphosat sondern dessen Abbauprodukt AMPA nachgewiesen. Dies ist aber auch ein Abbauprodukt von Waschmitteln und Korrosionsschutzmitteln und wird z.B. in der Textil- und Papierindustrie in großen Mengen verwendet. Woher AMPA im Abwasser also stammt, könne nicht so ohne weiteres geklärt werden, zumal es dazu keine umfassenden Studien gäbe, da diese niemand bezahlen wolle.

Viel wahrscheinlicher sei also, dass AMPA im Abwasser nicht aus der Landwirtschaft stamme, da Wasser vom Acker auch sehr selten in Abwasserkanäle gelange.

Nach allem, was wir von Soilify bislang zum Thema Glyphosat erfahren haben (siehe dazu auch den Text von Anja Wagner: Glyphosat – Verbot oder Ausnahmegenehmigung?), kann Glyphosat tatsächlich hilfreich eingesetzt werden: in Mikrodosierung und nicht in jedem Jahr.

Konkret geschieht dies in der konservierenden bzw. regenerativen Landwirtschaft, noch genauer in der Direktsaat

In der Direktsaat wird der Boden NIE bewegt – also weder gepflügt noch gegrubbert noch gefräst noch geeggt. Diese Form des Ackerbaus baut das Bodenleben und die Bodenfruchtbarkeit nachweislich auf und führt zu mehr Biodiversität auf und um die Flächen. Wer die Ergebnisse und Wirkungen der Direktsaat mit eigenen Augen gesehen hat, der wird automatisch zum Fan. Jedenfalls erging es uns so und auch allen, die wir kennen. Für den ehemaligen Botschafter der FAO Dr. Theodor Friedrich ist dies die „Landwirtschaft der Zukunft“ und eine Agrarwende, die ihren Namen auch verdient hat.

Alle Direktsäer, die wir bisher kennenlernen und interviewen durften, berichteten außerdem davon, dass sie den Einsatz von nahezu allen Betriebsmitteln deutlich verringern konnten. Und dies bei gleichbleibenden oder gar höheren Erträgen. So berichten viele, nur noch gut 30 Prozent an Diesel zu brauchen, da deutlich weniger Überfahrten nötig sind, was wiederum zu weniger Bodenverdichtung führt. 

Eine der beeindruckendsten Wirkungen der Direktsaat (und anderer regenerativer Methoden wie z.B. dem Holistischen Weidemanagement) ist die deutlich verbesserte Fähigkeit der Böden, Wasser zu speichern. Somit stellen Fluten und Dürren kein Problem mehr dar. Ein gesunder Boden kann mit beidem umgehen und erodiert auch nicht.

Die Böden verbessern sich von Jahr zu Jahr. Das Bodenleben floriert, es braucht also immer weniger Dünger. Wenn dann ohnehin möglichst keinen Mineraldünger mehr.

Die meisten Direktsäer benötigen schon nach wenigen Jahren keinerlei Fungizide und Insektizide mehr. Ein Segen für die Biodiversität auf und in den Böden.

Herbizide werden nur noch eingesetzt, wenn unbedingt nötig. Man kann dies mit einer Kopfschmerztablette vergleichen. Die nimmt niemand prophylaktisch, sondern nur dann, wenn es nicht mehr anders geht. 

Und so wird Glyphosat in der Direktsaat nicht jedes Jahr und nicht in großen Mengen eingesetzt. Monsanto empfiehlt 3–4 Liter pro Hektar, wir kennen Direktsäer, die nur 0,1 Liter pro Hektar verwenden. Also in Mikrodosierung.

Es geht in der Direktsaat nicht darum, das Beikraut abzutöten, sondern ausschließlich darum, dessen Wuchs zu bremsen, sodass die Hauptfrucht eine Chance hat, zu gedeihen. Das Beikraut wird in der Direktsaat als Gründüngung und als Bodenbedeckung gebraucht. Es ergibt also keinen Sinn, es komplett abzutöten.

Nach allem was man derzeit weiß, scheint Glyphosat ein hilfreiches Werkzeug in der Direktsaat zu sein, das von allen Alternativen am wenigsten bis gar keinen Schaden anrichtet. Alternativen zum Glyphosat wären die Bodenbearbeitung in jeglicher Form, was zu teils heftiger Bodendegradation und Erosion führt, oder eben andere Herbizide, die weit größeren Schaden anrichten. Mechanische Entfernung unliebsamer Gewächse ist zu aufwendig, und die neueste Methode Electroherb, die elektronische Beikrautbekämpfung, ist zu wenig erforscht, und niemand weiß, welche Auswirkungen dies auf das Bodenleben hat.

Die Vorteile der Direktsaat überwiegen die Nachteile von Glyphosat bei weitem. Daher setzen wir von Soilify uns dafür ein, dass es eine Ausnahmegenehmigung für Glyphosat in der Direktsaat gibt. Mikrodosiert und nur wenn nötig. Ansonsten darf es für alle anderen Anwendungen gerne verboten werden, bzw. besser reguliert. Denn was setzt die Deutsche Bahn nach einem Glyphosat-Verbot auf ihren Gleisen ein? Sicherlich keine Armee an Unkrautjätern.

Bitcoin Regeneration - Regenerative Energie

Bitcoin – Aufbauhelfer der echten Regenerativen Energieversorgung

So wie Glyphosat in der regenerativen Landwirtschaft ein hilfreiches Werkzeug sein kann, so kann dies auch Bitcoin in der regenerativen Energieversorgung. 

Bitcoin-Mining, also das „Herstellen“ bzw. „Aufspüren“ neuer Bitcoins, verschlingt sehr viel Energie. Dies ist ein Fakt. Aber dieser Energieverbrauch kann tatsächlich auch ein Segen sein! Bitcoin-Mining ist ein profitables Geschäft. Auch noch dann, wenn in 100 Jahren kein Bitcoin mehr zu minen ist, weil bis dahin alle 21 Millionen Stück „gefunden“ sein werden. Die Miner sind das Rückgrat des dezentralen Netzwerkes. Sie validieren z.B. Transaktionen und verdienen sich so ihr Einkommen.

Wie Bitcoin genau funktioniert, darüber gibt es im Netz unzählige Texte und Videos. Ich kann hier das BTC-Echo empfehlen oder den YouTuber „Blocktrainer“.

Unlängst hatte nun das kleine mittelamerikanische Land El Salvador die Idee, Bitcoin als offizielle Landeswährung einzuführen. Über die Vor- und Nachteile wurde viel diskutiert. Wirklich genial ist aber die folgende Idee, die wundervoll zu unseren Regenerationsgedanken passt: In El Salvador gibt es diverse aktive Vulkane, die zu einem geringen Teil bereits als Basis für Geothermiekraftwerke genutzt werden. Diese Kraftwerke sind offenbar sehr teuer zu bauen, denn bislang gibt es nur zwei davon. Den Großteil seines Energiebedarfs importiert das kleine Land nach wie vor.

Nun hatte der Präsident des Landes, ein bekennender Bitcoiner, die Idee, in ein neues Vulkankraftwerk gleich eine Bitcoin-Mining-Station zu integrieren. Das Geothermiekraftwerk versorgt die Miner und das Umland mit regenerativer Energie, und das Bitcoin-Mining finanziert das Kraftwerk. Alle gewinnen.

Geothermie gilt als eine der wirklich regenerativen Energieformen. Alleine 0,1 Prozent der im Erdkern gespeicherten Energie würde den aktuellen Energiebedarf der Menschheit für 20 Millionen Jahre decken. 

Das Problem bisher war, dass es extrem aufwendig bis unmöglich war, tief genug zu bohren. Doch nun gibt es eine neue Technologie, die das ändern könnte: Plasmabohrer schmelzen das Gestein und können problemlos 20 Kilometer und tiefer bohren – in nur 100 Tagen. Das bisher weltweit tiefste mechanisch gebohrte Loch war gerade einmal 12 Kilometer tief. Man brauchte dafür 20 Jahre.

Diese neuartige Technologie hat viele Vorteile und könnte eine saubere, erneuerbare Energie für eine regenerative Zukunft unseres Planeten sein. Interessant ist, dass ein Geothermiekraftwerk nach einem ähnlichen Prinzip wie ein Kohlekraftwerk arbeitet. Laienhaft ausgedrückt wird Wasser erhitzt, bis es einen überkritischen Aggregatzustand erreicht, womit dann Strom erzeugt wird. Das bedeutet, dass bestehende Kohlekraftwerke, die ja bereits in die Energieinfrastruktur integriert sind, weiter genutzt werden könnten.

Wenn wir uns nun El Salvador als Vorbild nehmen, und in jedes neue Geothermiekraftwerk eine Bitcoin-Miningstation integrieren, so kann diese mit echter regenerativer Energie betrieben werden und gleichzeitig die Umstellung des Kraftswerks von Kohle auf Geothermie finanzieren.

So ist Bitcoin plötzlich kein Klimabösewicht mehr, sondern ein ökonomisch wirksames Werkzeug für den Drawdown.

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Die heilige Kuh ist gut fürs Klima

Die Heilige Kuh

Eines unserer Lieblingstiere bei Soilify: die Kuh!

„Ohne die Kuh gäbe es keine Zivilisation“, hat uns Dr. Thomas Grupp bei unserem Besuch bei der Herde von Gut Schalleck erzählt. Dr. Grupp begleitet diese Herde seit über 20 Jahren züchterisch und führt selbst eine Farm in Südafrika.

In Afrika hat Allan Savory sein System „Holistic Management“ entwickelt, mit dem er seit Jahrzehnten zeigt, wie mit Hilfe der Kuh verwüstete Regionen wieder in grüne Paradiese verwandelt werden können.

In Deutschland ist eine der bekanntesten Expertinnen für das Holistische Weidemanagement Viviane Theby vom Scheuerhof. Gemeinsam mit Karl Reißner baut sie nun schon seit fünf Jahren mit ihrer Rinderherde ihre Böden auf. Und dies äußerst wirkungsvoll, wie dies im aktuellen Dürresommer zu sehen ist. Rings um den Scheuerhof haben die Landwirte, so wie überall in Europa, mit dem Wassermangel zu kämpfen, bis hin zu kompletten Ernteausfällen. Nicht so der Scheuerhof: Hier schimmert grünes Gras inmitten verbrannter Landschaften.

Die Kuh macht also Böden gesünder und fruchtbarer und resilienter gegenüber zu viel und zu wenig Wasser. Allerdings gehört sie dafür auf die Weide und nicht in den Stall. Aber nicht einfach auf eine Standweide, denn dort würde sie das Gras zu weit abfressen und den Boden zu sehr zertrampeln. Das ist nicht zielführend und führt zu noch mehr Bodendegradation statt Bodenaufbau.

Eine Kuhherde sollte im besten Fall nach Allan Savorys Holistischem Weidemanagement geführt werden. Hier wird – vereinfacht ausgedrückt – ein Weideplan erstellt, der die Herde in regelmäßigen Abständen – durchaus mehrmals täglich – von einem Weidebereich zum nächsten führt. So können die Kühe ihr Wunderwerk vollbringen.

Sie verwandeln für uns unverdauliches Pflanzenmaterial – Gras – in Lebensmittel – Milch und Fleisch. Und noch viel mehr! Mit ihren Hufen lockern sie den Boden, mit ihren Ausscheidungen düngen sie ihn, und mit ihrem Fraß und Speichel regen sie die Pflanzen zu mehr Wachstum an.

Durch all das wird das Bodenleben aufgebaut und die Bodenstruktur stabilisiert, wodurch er deutlich mehr Wasser speichern kann. Der hohe Wasserverbrauch der Kühe, ein Vorwurf von vielen Klimaschützern, wird dadurch mehr als kompensiert.

Hauptsächlich von veganer Seite hört man oft das Argument, dass zu viel Fläche für Tierfutter verwendet würde. Wenn Getreide, Soja, Mais etc. tatsächlich rein als Tierfutter produziert würde, dann wäre das sogar richtig. Allerdings wird Tierfutter doch zumeist aus minderwertigen Pflanzen – wenn z.B. der Proteingehalt beim Weizen zu gering ist, um damit backen zu können – oder aus Rest- und Abfallstoffen hergestellt – z.B. aus Schrot.

Am allerbesten ist natürlich, wenn Kühe nur mit Gras gefüttert werden. Und das so viele Tage wie möglich auf der Weide. Im Winter kann zugefüttert werden, am besten mit Futtermittel, das im Idealfall von eigenen Flächen stammt. So bliebe der Nährstoffkreislauf geschlossen.

70 Prozent der weltweit zur Verfügung stehenden landwirtschaftlichen Nutzfläche ist Gras- oder Grünland, das nur für Weidetiere genutzt werden kann. Aus einigen Flächen könnte man sicherlich auch Ackerland machen, was aber dazu führen würde, dass die gewaltigen Mengen Kohlenstoff, die im Grünland gebunden sind, in die Atmosphäre freigesetzt würden. Das kann kein Klimaschützer wollen.

Bill Gates’ Lieblingsthema bei der Kuh ist ja bekanntlich, dass sie zu viel rülpst und furzt und so die Atmosphäre mit Methan vergast. Wenn Kühe im Stall gehalten werden, ist das tatsächlich ein Problem. Denn das Gas verflüchtigt sich in die Atmosphäre statt in den Boden wie bei der Weidehaltung. Methan ist für das Bodenleben ein „Superdünger“. Hauptsächlich die dort vorhandenen Pilze wandeln das Gas in pflanzenverfügbare Nährstoffe um. Somit dient es dem Pflanzenwachstum, was wiederum Nahrung für die Kühe ist. Die Kühe produzieren also nicht nur Nahrungsmittel für uns, sondern auch für das Bodenleben und die Pflanzen.

Die Kuh ist KEIN Klimakiller! wie Christine Bajohr und ihre Initiative KUHproKlima nicht  müde werden, zu sagen. Ganz im Gegenteil.

Das Dreigestirn der Regeneration!

Wenn etwas übermäßig bekämpft wird, lohnt sich immer ein genauerer Blick. Entweder ist es wirklich gefährlich, also schädlich für Mensch und Natur, dann ist es umso besser, mehr darüber zu wissen. Oder aber es ist nur gefährlich für gewisse Mitmenschen. Aus welchen Gründen auch immer. Gerade dann lohnt es, sich mit der Sache eingehender zu beschäftigen.

Bitcoin ist selbstverständlich eine Gefahr für manche Regierungen und Zentralbanken. Letztere macht Bitcoin überflüssig, erstere verlieren die Kontrolle über die Währung, also über die Menschen. Für viele Menschen aber bedeutet der Bitcoin wirtschaftliche und soziale Freiheit. Und richtig eingesetzt, wie zuvor beschrieben, dient er der Regeneration unserer Erde.

So wie auch das Glyphosat der Regeneration unserer Böden dient, wenn es richtig eingesetzt wird.

Und die Kuh.

Bitcoin, Kuh und Glyphosat – ein Dreigestirn für die Regeneration unserer Erde.

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