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Tag des Regenwurms am 15. Februar

Der „Tag des Regenwurms“ wurde 2005 erstmalig ausgerufen, um auf die unverzichtbare Bedeutung des Regenwurms für die Humusbildung aufmerksam zu machen!

Wenn Sie jetzt im Frühjahr über das Grünland oder den Acker gehen, sollte Ihnen etwas auffallen: viele kleine Erdhäufchen. Dies ist die Arbeit von den vielen fleißigen Helfern, die einen wesentlichen Beitrag zur Bodenfruchtbarkeit leisten: unsere Regenwürmer. Der „Tag des Regenwurms“ wurde 2005 erstmalig ausgerufen, um auf die unverzichtbare Bedeutung des Regenwurms für die Humusbildung aufmerksam zu machen

Darwins frühe Wurm-Würdigung

Historische Aufzeichnungen, zurückgehend auf das 15. und 16. Jahrhundert, beschäftigten sich schon mit dem so genannten „reger Wurm“, so schreibt der britische Naturforscher Gilbert White dazu: „Ohne den „reger Wurm“ würde die Erde bald kalt, hart und fast ohne Gare und folglich steril werden.“ Charles Darwin würdigte in seinem 1881 veröffentlichten Buch: „Bildung von Humus durch die Tätigkeit von Würmern“ die geniale Leistung der Regenwürmer für die Entwicklung der Erde. Darwin stellte fest: Regenwurm-Exkremente, mit einem Gewicht von 45 Tonnen pro Jahr und Hektar werden aus dem Bodeninnern nach oben gefördert!

Der Bodenverbesserer

Regenwürmer gibt es auf der ganzen Welt. Die durchschnittliche Lebenszeit liegt zwischen drei und acht Jahren. Es gibt zahlreiche Regenwurmarten. Je nach Lebensraum leisten sie einen großen Beitrag zur Bodenfruchtbarkeit, denn sie können viel Erde bewegen. Dabei lockern sie die Bodenbestandteile auf und vermengen diese. Durch ihren Auswurf reichern sie somit das Erdreich an. In Experimenten konnte nachgewiesen werden, dass die Volumenzunahme an Humusstoffen durch Regenwurmkot bei wenigstens 27 % liegt (Füller). Zusätzlich neutralisiert Regenwurmkot den Boden und reichert ihn mit Nährstoffen an. Der Zuwachs an aeroben Bakterien im Regenwurmkot soll je nach Bodenart zwischen 91 und 900 % (!) liegen. Dies ist wichtig für die Verrottung der Ernterückstände. Die Anhäufung von Säuren wird verhindert und der Fäulnis entgegengewirkt. Ein natürlicher Beitrag zur Regulierung des pH-Wertes.

Der Boden lebt

Hier wird verständlich, wie wichtig ein aerobes Hofdünger- und aerobes Bodenmanagement ist! Werden anaerobe, faulende, organische Reststoffe in die Bodenkrume vergraben, wirkt sich dies vernichtend auf das Edaphon (Gesamtheit der im Boden lebenden Organismen) aus. Ein weiterer Feind für das Edaphon sind alle chemisch-synthetischen Dünge- und Spritzmittel. Es gibt bereits „Kulturböden“, in denen die Regenwürmer völlig ausgestorben sind (E. Hennig, „Geheimnisse der fruchtbaren Böden“).

Natürliche Drainagen: Durch die Gänge, die sich der Regenwurm unermüdlich gräbt, wird auch die Luft- und Wasserzufuhr des Bodens gefördert. Pflanzenwurzeln können in die Wurmgänge gut einwachsen und sie sind auch ein wichtiger Lebensraum für die unzähligen Nützlinge des Bodens. Und selbst noch nach ihrem Tode beeinflussen Regenwürmer die Bodenbeschaffenheit; denn bei ihrer Zersetzung werden Stickstoffverbindungen frei, die den Boden düngen.

Ziel des Wirkens: eine Bodengare durch Lebendverbauung!

Mehr als 200 Regenwürmer pro Quadratmeter sollte ein guter Boden mindestens aufweisen. Dies ist auch möglich! Natürliche Düngewirkung: Bei der Kompostierung kommen Stoffwechselprozesse in Gang. Humusaufbauende Elemente, wie z. B. Huminsäuren, Fulvosäure und Kohlenstoff, nehmen nachweislich zu. Eine Berechnung verdeutlicht, dass 300 Regenwürmer pro Quadratmeter einen Gegenwert von 140 kg Stickstoff pro Jahr und Hektar produzieren. Die unzähligen weiteren Bodenverbesserungen unterstreichen die äußerst wertvolle Arbeit des kostenlosen Helfers!

Im Kreislauf düngen

Damit die Regenwürmer gute Ausgangsbedingungen haben, ist ein optimales, aerobes Bodenmilieu nötig! Zu einer natürlichen Bodenpflege gehört deshalb die Düngung mit Kompost oder einer aeroben Rotte-Gülle. Ein Hektar ernährt 1- 2 GVE (Großvieheinheiten). Der Dung von 1-2 GVE reicht wiederum aus, um ein Hektar Grünland zu düngen, eine ganz natürliche Kreislaufwirtschaft! Eine Kreislaufwirtschaft ist nicht nur ökologisch, sondern rechnet sich für jeden Betrieb!

Unser Tipp:

Beim nächsten Feldgang den Spaten nicht vergessen. Der Blick in den Boden verrät schnell, wie es um die Bodenfruchtbarkeit auf dem Acker oder auf der Wiese bestellt ist.

Hinweis: Das Bild dieses Beitrags wurde von der KI generiert.

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