
Bildung in der Regenerativen Landwirtschaft
Gemeinsam mit Ihrem Mann Alexander führt Friederike Schierholz einen landwirtschaftlichen Betrieb zwischen Osnabrück und Bremen.
Die Direktsaat (oder auch No-Till) kann als ein Ackerbausystem der konservierenden Landwirtschaft definiert werden, bei dem das Saatgut in einen unbearbeiteten Boden abgelegt wird. Es wird lediglich ein schmaler Schlitz im Boden geöffnet und nach der Saat wieder geschlossen, der nur so tief und breit ist, dass eine gute Bedeckung des Saatgutes gewährleistet wird. Sonst wird keine weitere Bodenbearbeitung durchgeführt. (Phillips und Young 1973)
Die Direktsaat ist die Königsdisziplin im regenerativen Ackerbau!
Es ist äußerst wichtig, eine adäquate und präzise Definition für Direktsaat zu formulieren, wenn es darum geht, vergleichbare Versuchergebnisse durch verschiedene Wissenschaftler zu erzielen.
In vielen Fällen sind widersprüchliche Versuchsergebnisse einzig und allein damit zu erklären, dass regionale Begriffe verwendet wurden bzw. unterschiedliche Definitionen von verschiedenen Forschern über Direktsaat benutzt wurden und es unterschiedliche Auffassungen gab, wie die Direktsaat praktiziert werden sollte. Aus diesem Grund ist es wichtig zu einem Konsens in Bezug auf eine genaue Beschreibung und Definition der Direktsaat zu kommen. Falls es nicht bald gelingen sollte ein gemeinsames Verständnis für Direktsaat zu erzielen, dann werden wir weiterhin mit widersprüchlichen Versuchsergebnissen in der Direktsaatforschung sowohl auf nationaler als auf internationaler Ebene rechnen müssen.
Direktsaat ist ein Ackerbausystem, bei dem das Saatgut direkt in den mit Pflanzenresten der Vorfrucht bedeckten, unbearbeiteten Boden gelegt wird (Köller und Linke, 2001). Mittels Spezialmaschinen, die überwiegend mit Scheibenscharen (minimaler Eingriff in den Boden) oder Zinkenscharen (starker Eingriff in den Boden) ausgestattet sind, wird nur ein schmaler Schlitz zum Einbringen des Saatgutes geöffnet und sofort nach der Saatgutablage wieder geschlossen.
Ziel ist es dabei, möglichst wenig Boden zu bewegen, um keine neuen Unkrautsamen an die Oberfläche bzw. in einen keimfähigen Horizont zu bringen. Sonst wird keine weitere Bodenbearbeitung durchgeführt. Die Erntereste der vorherigen Kultur werden weitestgehend unberührt als Mulchdecke an der Bodenoberfläche hinterlassen.
Wird der Boden zur Saatbettbereitung auch nur flach bearbeitet, so zählt so ein System nicht zur Direktsaat, sondern zur Mulchsaat (DLG, 1997). Säverfahren, bei denen mehr als 50% der Bodenoberfläche gelockert und durchmischt wird, können nicht zur Direktsaat gezählt werden (Linke, 1998, Sturny et al., 2007).
Seitens der FAO wird der Grenzwert von 25 % der Bodenoberfläche als maximale Bewegung angegeben, auch da gesehen wurde, dass dieser Grenzwert auch mit suboptimaler Sätechnik für Getreide mit engen Reihenabständen (z.B. in China, Indien etc.) zu realisieren ist.
Die Unkrautregulierung ist der Schlüssel für eine erfolgreiche Direktsaat. Diese erfolgt einerseits über Herbizide aber auch über den Einsatz von Fruchtfolgen und den gezielten Anbau geeigneter Gründüngungsarten. Das Verfahren ist im englischen Sprachraum unter „no-tillage“ oder „zero tillage“ bekannt. Einige der gewünschten umweltrelevanten Effekte der Direktsaat wie Erosionsschutz, Wasserschutz, Hochwasserschutz und Klimaschutz durch die zusätzliche Bindung von Kohlenstoff im Boden, stellen sich erst nach einigen Jahren ein, in denen das Verfahren ohne Unterbrechung, kontinuierlich praktiziert wird.
Die Direktsaat wird weltweit bereits auf über 205 Millionen ha bei den unterschiedlichsten Boden- und Klimabedingungen praktiziert (Derpsch et al., 2010). Der Erfolg dieses konservierenden Anbausystems beruht auf einer kontinuierlichen, dauerhaften Anwendung ähnlich dem Dauergrünland (Sturny et al., 2007) sowie auf dem gezielten Einsatz von geeigneten Fruchtfolgen und Gründüngung. Spezifische Anforderungen des Direktsaatsystems müssen berücksichtigt werden, um Misserfolge zu vermeiden. Für eine erfolgreiche Umsetzung sollten die erforderlichen Voraussetzungen bzw. Schritte. für eine erfolgreiche Umstellung beachtet werden (Kahnt, 1976; Duiker und Myres, 2006, Derpsch, 2008). Die permanente Bodenbedeckung mit Pflanzenrückständen und das nicht Lockern des Bodens führen zu einem effizienten Erosionsschutz, zur Speicherung von Kohlenstoff im Boden, zur Erhöhung des Bodenlebens, zu einer besseren Wasserkonservierung im Boden und zu einer erhöhten Wirtschaftlichkeit . Darüber hinaus ist Direktsaat das einzige Anbausystem, welches eine nachhaltige landwirtschaftliche Produktion auch unter extremen Boden- und Klimabedingungen ermöglicht.
Konservierende Bodenbearbeitungssysteme und Direktsaat bieten zahlreiche Vorteile, die mit intensiver Bodenbearbeitung nicht erreicht werden können. Diese Vorteile wurden wie folgt zusammengefasst:
Quelle: Rolf Derpsch
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Ein Nackenschlag für alle, die sich ernsthaft für Biodiversität einsetzen. Glyphosat ist das weltweit am meisten angewandte Herbizid. Da gleichzeitig die Landwirtschaft anerkanntermaßen für viele der Umweltbelastungen verantwortlich ist, ist Glyphosat der Lieblingsfeind der Umweltbewegung geworden.
Die „Regenerative Landwirtschaft“ habe die Tendenz vor allem auch in Deutschland zu Jedermanns Liebling zu werden. Jeder suche sich einfach das passende heraus, um als regenerativ zu gelten.
Der Begriff „Regenerative Landwirtschaft” sei seiner Meinung nach sehr schwammig und nicht wirklich greifbar. Mit dem Anstrich einer scheinbaren Nachhaltigkeit nutze es gerade jeder für die eigene Agenda.
Im zweiten Teil der neuen soilify Interview Staffel sprechen Alexander Klümper und Anja Wagner mit Hoffnung und Mut über die Zukunft der Regenerativen Landwirtschaft
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Der Ackerboden ist der Boden des Jahres 2023. Zu diesem festlichen Anlass fand vom 06. bis 07. Juni 2023 eine Bodentagung in Soest statt, organisiert von der Fachhochschule Südwestfalen (FHSW) – University of Applied Sciences. Genauer: Prof. Dr. Thomas Weyer und sein Team. Wir von soilify wurden gebeten, die Veranstaltung per Video zu begleiten.
„Ich schaffe bis zu zwölf Tonnen Wintergerste am Hektar im Feuchtgebiet und das ohne chemische Fungizide und Insektizide. Die Gerste bleibt dabei bis zum Schluss kerngesund“, so der 45 jährige Landwirt. „In der ausgewogenen Ernährung der Pflanze bzw. der Versorgung des Bodens liegt der Schlüssel.“
Am 19. und 20. April 2023 fand in der Akademie Stapelfeld in Cloppenburg, Niedersachsen, unser erstes eigenes soilify Event statt.
(pm) Der französische Landmaschinenhersteller Novag baut sein Produktportfolio moderner Direktsaat-Maschinen im unteren Segment aus: Die neue Novag T-ForcePlus 250.
Nachdem unser geplanter Besuch auf dem Hof Schierholz zwei Wochen zuvor wegen Krankheit ausfallen musste, waren wir umso mehr begeistert, als wir erfuhren, dass Familie Schierholz einen Direktsaat-Feldtag für den
Robert Häußler, Geschäftsführer von ZGJ Landwirtschafts GmbH und Landwirtschafts GmbH aus Calau, teilt seine Erfahrungen in der Landwirtschaft auf zwei Farmen mit insgesamt 1700 Hektar. Er betont die Bedeutung von zuverlässigen Rahmenbedingungen, finanziellen Anreizen und kurzen Lieferketten für erfolgreiche Landwirtschaftspraktiken.
Der Klimawandel findet statt. Und der Mensch spielt dabei eine Rolle. Allerdings sollten wir uns diverse Fragen stellen über Sinn und Unsinn aktueller politischer und gesellschaftlicher Maßnahmen. Dazu hilft die Beschäftigung und Auseinandersetzung mit Ursache und Wirkung. Für sinnvollen Umwelt- und Naturschutz braucht es außerdem einen holistischen Blick: Welchen Mehrwert hat unsere Idee, unser Vorhaben, unser Plan sowohl ökonomisch als auch ökologisch als auch sozial? Erst wenn alle drei Aspekte im Gleichgewicht sind, kann unser Plan tatsächlich erfolgreich und dienlich sein.
Noch immer ist die Konservierende Landwirtschaft, besser bekannt als System der Direktsaat, in Deutschland weitgehend unbekannt. Darüber hinaus halten sich einige Vorurteile, Bedenken und Mythen hartnäckig, die in der Forschung und landwirtschaftlichen Praxis mittlerweile widerlegt werden konnten.
Seit die Menschheit sesshafte Landwirtschaft betreibt, hat diese sichtbare Spuren auf unserem Planeten hinterlassen. Viele der ehemaligen Wiegen der Menschheit und Landwirtschaft, wie das Zweistromland oder der Nahe Osten, sind heute Wüstengebiete.
Der Direktsaat-Experte Rolf Derpsch erklärt in diesem Artikel anschaulich den Prozess der Bodenerosion und Wasserinfiltration.
Wollen wir den Landwirten die Möglichkeit geben auf dem Lande zu überleben, und soll eine nachhaltige und wirtschaftlich tragbare Landwirtschaft erreicht werden, dann müssen die Paradigmen der landwirtschaftlichen Produktion und des Bodenmanagements geändert und neue Praktiken eingeführt werden.
Dieses Schlagwort wird in jüngster Zeit, wie kürzlich auf dem deutschen Bauerntag, öfter bemüht. Die dazu aufgezeigten Lösungen für eine nachhaltige Agrarwende sind aber alles andere als neu oder gar erfolgversprechend. Darüber hinaus müssen sie ohnehin vertagt werden, denn angesichts der drohenden Welthungerkrise ist jetzt wieder intensive Produktion angesagt, d.h. Landwirtschaft ohne Rücksicht auf die Umwelt.
Die gängige Meinung besagt, dass wir eine industrielle Landwirtschaft brauchen, um die Welt zu ernähren. Nicht so, sagt der Geologe David Montgomery: Praktiken, die sich auf die Schaffung gesunder Böden konzentrieren, können die Landwirtschaft verändern.
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