Unsere Hofstelle liegt am Südhang des Berges "Kugel", so war der Hofname "KugelSüdhangHof" schnell gefunden. Zwischenzeitlich ist daraus eine Marke geworden, die weit über die Grenzen des Allgäus hinaus bekannt ist. So schön unser Hof auch am Fuße "der Kugel" gelegen ist - dieser Berg hat seine Tücken.
Über uns
Wir, Christine & Martin, sind sogenannte "Kleinbauern" und bewirtschaften im (meist) sonnigen Oberallgäu einen derzeit 22 Hektar großen Biobetrieb (Demeter). Wir uns auf völlig neue Wege in der Grünlandbewirtschaftung gewagt, bereits vor einigen Jahren. Unser Ziel ist seitdem, durch regenerative Bewirtschaftungsmethoden, die Ressourcen und Netzwerke der Natur zu erhalten, bzw. wieder instand zu setzen. Wir achten sehr darauf, uns in die natürlichen Kreisläufe einzufügen und diese möglichst wenig zu stören.
Weidemanagement
Wir haben in der Vergangenheit verschiedene Weidesysteme ausprobiert. Mit keinem hatten wir den Erfolg, den wir uns erhofft hatten. Seit 2016 führen wir unsere Herden nach "Holistic Management"-Prinzipien über unsere Flächen. Dies hat bisher nicht nur zu einer Ertragssteigerung geführt sondern auch den Pflanzenbestand nachhaltig verbessert - und das, obwohl wir seit 2012 keine Gülle oder Festmist mehr ausbringen!
"Wenn du kleine Veränderungen vornehmen willst, ändere die Art wie du etwas machst. Aber wenn du dich zu großen Veränderungen entschließt, ändere deine Sichtweise" (Don Campbell, HMI). Die eigene Sichtweise zu ändern ist tatsächlich der schwierigste Part, weil dies vermutlich etwas mit dem eigenen Ego zu tun hat. In der Tat haben wir anfangs viel Zeit und Geld für sogenannte "kleine" Veränderungen ausgegeben, um hinterher festzustellen, dass eine grundlegend andere Herangehensweise notwendig war.
Pflanzenbestand
Was bei uns wächst entscheidet im Wesentlichen die Kuhherde durch ihre Selektion (siehe "Weidemanagement"). Aber auch die Zusammensetzung des Bodenlebens - soweit vorhanden - entscheidet, ob sich mehr Unkräuter oder eher Kräuter und Graspflanzen durchsetzen können. Was uns lange Zeit nicht klar war: Pflanzen brauchen gar keinen Dünger in Form von Mineraldünger, Gülle oder Festmist, wenn ausreichend grüne Blattmasse (Fotosynthese) und ein intaktes Bodenleben vorhanden ist. Und: Sie benötigen in größeren Abständen den kurzzeitigen Verbiss und Tritt durch Weidetiere!
Biodiversität
Dem bisher aufmerksamen Leser wird der folgende Satz völlig einleuchtend erscheinen: Je größer die Vielfalt in einer Wiese, desto widerstandsfähiger (Krankheit/Umwelt/Wetter/Klima) der Bestand, desto höher ist die Produktivität und desto höher ist der Ertrag. Neben dem Sonnenlicht stellt eine hohe Biodiversität auf und im Boden eine weitere kostenlose Ressource dar, die wir im Betrieb für uns nutzen können. Für uns Landwirte stellt sich hier die Frage, inwieweit wir diese Ressource wiederbeleben können, bzw. in unsere Betriebsabläufe integrieren wollen.
Bodenleben
Durch diverse Stallumbauten vor einigen Jahren (Laufställe für Jungvieh), sahen wir uns plötzlich mit sehr viel Festmist konfrontiert. Damit der Festmist möglichst schnell und fachgerecht in Humus verwandelt werden kann, haben wir uns entschieden, einen Kompostplatz zu errichten und in einen Kompostwender zu investieren. Um wirklich gute Komposterde zu erhalten (wir unterscheiden hier zwischen Nährhumus und Dauerhumus), bedarf es jedoch einiges an Wissen und viel Übung. Das ist uns ziemlich schnell klar geworden.... Es ist wirklich gar nicht so leicht, ungefähr 25 Kubik hochaktive Mikroorganismen in Schach zu halten und den Rotte-Prozess effektiv (und aerob!) zu lenken - schon gar nicht bei unseren Wetterverhältnissen im Allgäu.
Christines „Labor“
Es macht Sinn, auf denjenigen Flächen Dauerhumus (stabile Krümelstruktur, hohe Speicherkapazität) auszubringen, auf denen wenig Humus und auch wenig Pflanzenmaterial (organische Masse) verfügbar ist. Leider haben wir sehr viele Flächen in Hanglage, an die wir mit dem Traktor und Kompostbreiter gar nicht hinkommen. Hier bietet es sich an, aus dem besten Kompost eine Art "Tee" und "Extrakt" zuzubereiten, in dem die Mikroorganismen aus dem Ausgangsmaterial innerhalb 24 - 48 Stunden um ein Vielfaches reproduziert werden. In Kombination mit dem Holistic Management-Beweidungssystem versprechen wir uns an unseren Steilhängen einen im positiven Sinne "durchschlagenden" Effekt, der auch endlich den Farnbewuchs verschwinden lässt.
Zur Stammbelegschaft gehören unsere Kühe, das Jungvieh und Kälber. Sie erfüllen in ihrem jeweiligen Herdenverband verschiedene Aufgaben: Sie sind für die Entwicklung und Verbesserung des Pflanzenbestands zuständig, für die Versorgung des Bodenlebens mit organischer Masse, für die Schaffung und den Schutz von Lebensräumen für Insekten und Kleinstlebewesen und einiges mehr. Wir bemühen uns, gute „Chefs“ zu sein und unsere Mitarbeiter nicht zu viel von ihrer Arbeit abzuhalten. Wir lernen und leben immer besser mit dem Land. Wir möchten wir durch stetiges Optimieren der Rahmenbedingungen, wie z. B. das Verlängern der Weideperiode oder durch die Einführung eines mobilen Tränkesystems, die Arbeitsbedingungen unserer „Mitarbeiter“ verbessern.
Aus der NatUrproduktion des KugelSüdhangHofs - entstanden nach den „Rezepten“ der Natur.
In unserem virtuellen „Hofladen“ gibt es einen Überblick über das Gesamtsortiment, das saisonal sehr wechselt. Wir setzen bei unserer NatUrproduktion auf höchste Qualität und optimale „Bioverfügbarkeit“. Das gelingt uns durch die intensive Unterstützung von Naturkreisläufen, dem behutsamen Umgang mit Ressourcen und einer schonenden Verarbeitung. Dies bringt mit sich, dass wir sehr an den natürlichen Rhythmen der Jahreszeiten gebunden sind und gut vorausplanen müssen. Über unseren virtuellen „Hofladen“ können zukünftig Bestellung aufgeben. Die Übergabe der Bestellung findet dann zu den angegebenen Terminen auf dem KugelSüdhangHof statt oder an den unter „Abholung“ aufgeführten Abholstationen.
Beim Kreuzle 4, Sibratshofen 87480 Weitnau, Deutschland
soilify fördert die Anwendung regenerativer Prinzipien in der Landwirtschaft und schafft Verbindungen zwischen Landwirten und Verbrauchern.