100 Jahre Wissen. 100 Jahre Schulterzucken. Das Theaterstück der Landwirtschaft.

Seit über 100 Jahren warnen Menschen wie Viktor Schauberger oder Erhard Hennig vor den Folgen nackter Böden, Chemie und begradigter Flüsse – und zeigen Lösungen. Alles ist bekannt. Alles liegt auf dem Tisch. Doch noch immer wird ignoriert, verdrängt, Schulter gezuckt. Stattdessen heißt es: „Der Klimawandel war’s.“ Ein Theaterstück ohne Ende – außer wir ändern endlich das Drehbuch.

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Wir sitzen seit 100 Jahren im selben Theater.

Auf der Bühne immer wieder dieselbe Szene:

Ein Mann kommt herein – nennen wir ihn Viktor Schauberger – schaut auf einen Bach und ruft:

„Hört auf, die Wälder abzuholzen! Hört auf, den Boden nackt liegen zu lassen! Das Wasser wird euch davonlaufen, die Flüsse werden euch davonrasen, und am Ende geht alles den Bach runter – im wahrsten Sinne des Wortes!“

Applaus? Nein.

Publikum? Schulterzucken. Weiter abholzen, weiter pflügen.

 

Die ewige Wiederholung

Dann, ein paar Jahrzehnte später, betritt Rolf Derpsch die Bühne. Diesmal in Südamerika.

Er zeigt, wie man mit Direktsaat Millionen Hektar vor der Erosion retten kann. Es funktioniert. Es blüht. Es lebt.

Seine Botschaft damals: „Direktsaat funktioniert. Sie ist die Lösung gegen Erosion.“

Und heute – mit Jahrzehnten Erfahrung und im hohen Alter – sagt er klarer denn je: „Direktsaat gehört überall hin. Aber bitte möglichst ohne Chemie.“

Das Publikum? Schulterzucken. Es wird weiter gepflügt und weiter gespritzt.

1993: Erhard Hennig betritt die Bühne, ein Buch in der Hand: Geheimnisse der fruchtbaren Böden.

Er ruft: „Stickstoff gibt’s gratis in der Luft! Böden müssen bedeckt sein! Humus ist Leben! Kompost und Gülle – bitte aerob, nicht faulig!“

Beim Publikum? Schulterzucken. Nochmal Kunstdünger gekauft.

Roland Plocher tritt auf, bringt Systeme mit, die Wasser und Böden wiederbeleben.

Publikum: „Ach, Placebo.“ Schulterzucken.

Und das Stück geht weiter, immer mit neuen Namen, neuen Lösungen, neuen Belegen.

Und immer mit derselben Pointe: Schulterzucken.

 

Heute: die Ausrede mit dem Klimawandel

Jetzt, 2025, sitzen wir wieder im Zuschauerraum.

Die Böden sind kaputt, die Fluten schlimmer, die Dürren länger, die Lebensmittel schlechter, die Erträge schrumpfen.

Und das Publikum? Es hat endlich eine Ausrede gefunden, die alles erklärt und nichts ändert:

„Der Klimawandel ist schuld!“

Eine geniale Ausrede. Denn wenn’s der Klimawandel war, ist’s höhere Gewalt. Da kann ja keiner was machen.

Also schnell noch ein Förderprogramm gestrickt, ein paar CO₂-Zertifikate verteilt, und schon fühlt man sich modern.

Dass nackter Boden kein Wasser hält? Ach was.

Dass Humus fehlt? Details.

Dass man seit hundert Jahren die Lösungen kennt? Ach komm, wer will das hören.

Es war CO₂. Ganz sicher.

 

Hochwasser? Ein alter Witz mit bitterem Ende

Schauberger hatte übrigens auch den Fluss im Blick.

Er zeigte vor hundert Jahren, warum Hochwasser entsteht:

Wälder weg = kein Wasserspeicher.

Äcker nackt = Wasser rauscht oberflächlich ab.

Flüsse begradigt = Wasser wird zur Abrissbirne.

Und er zeigte auch die Alternative: Wasser bewegt sich spiralförmig nach innen. Diese Bewegung stabilisiert sich selbst, beruhigt das Flussbett, schützt die Ufer.

Was machen wir?

Wir baggern, begradigen, betonieren – und wundern uns dann, wenn Täler davongespült werden.

Ahrtal? Eine Tragödie. Aber auch: eine Katastrophe mit Ansage.

Schauberger hätte sie aus dem Effeff erklären können.

Nur: Man hört halt lieber Experten mit PowerPoint in Brüssel als einen Förster aus Österreich, der Natur beobachtet hat.

 

Das Wiederholungstheater

Seit 100 Jahren dieselben Szenen.

Seit 100 Jahren dieselben Rufe.

Seit 100 Jahren dieselben Schulterzuck-Momente.

Es ist fast schon eine Komödie.

Nur dass sie auf echten Äckern spielt, mit echtem Land, echtem Wasser, echtem Leben.

 

Der Elefant im Raum: der Staat

Und jedes Mal, wenn es jemand wagt, wirklich etwas anders zu machen, tritt eine weitere Hauptfigur auf die Bühne: der Staat.

Er wedelt mit Formularen, stapelt Subventionsbedingungen, verteilt Richtlinien.

Er sorgt dafür, dass Chemie und Technik immer schön gefördert bleiben – und echte Lösungen immer schön unter den Tisch fallen – oder gar verboten werden.

Und wenn doch mal was Neues kommt, sagt er: „Tut uns leid, dafür gibt’s keine Förderrichtlinie.“

Der Staat ist nicht Zuschauer. Er ist Regisseur. Und er sorgt dafür, dass das Stück immer weiterläuft.

 

Und wir?

Wir bei Soilify sitzen nicht mehr still im Theater.

Wir haben keine Lust mehr auf Schulterzucken.

Wir wollen die Bühne stürmen, die Geschichten erzählen, die Praxis zeigen, die Lösungen sichtbar machen.

Wir wollen, dass endlich alle verstehen: Die Antworten sind längst da.

Es fehlt nicht am Wissen. Es fehlt am Mut – und an der Freiheit, es zu tun.

 

Also, hier der Deal

Bauern: Zeigt uns eure Praxis. Wir machen sie sichtbar.

Forscher: Lasst die Folien liegen und helft uns, echte Daten zu sammeln.

Kreative: Erzählt die Geschichten. Macht sie schön, macht sie wild, macht sie viral.

Sponsoren: Unterstützt unsere Arbeit, damit wir Reichweite schaffen.

Netzwerker: Holt die Leute zusammen. Wir sind mehr als wir denken.

 

Fazit

Regenerative Landwirtschaft ist kein Trend.

Sie ist nur der Versuch, endlich wieder normal zu werden.

Und wenn wir jetzt nicht handeln, sitzen wir in 100 Jahren wieder hier.

Mit denselben Zitaten. Mit denselben Problemen.

Und irgendjemand schreibt diesen Text erneut. Vielleicht eine KI. Vielleicht ein Enkel. Wahrscheinlich mit demselben Kopfschütteln. Mit dem gleichen Frust.

Wir haben keine hundert Jahre mehr.

Vielleicht nicht einmal zehn.

Also: Raus aus dem Theater. Ab auf den Acker.

Und bitte diesmal ohne Schulterzucken.

Wir danken unseren Unterstützern:

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