Initiator der Aktion ist die Interessenvertretung „IG Gesunde Gülle“, die sich seit Jahren für praxisnahe Lösungen zur Reduzierung von Ammoniakemissionen und zur Stärkung der regionalen Landwirtschaft einsetzt. „Wir fordern von der Politik, endlich auf die Expertise der Landwirte zu hören und alternative Ansätze wie die organische Gülleaufbereitung zu priorisieren,“ so der Sprecher der Gruppe.
Kernfragen, die die Politik beantworten muss:
- Warum werden praxiserprobte und emissionsmindernde, betriebsindividuelle Verfahren und Einzelmaßnahmen zur Gülleaufbereitung wie z.B. die organische Aufbereitung weiterhin ignoriert?
- Warum werden Ammoniakemissionen nach wie vor durch Berechnungsmodelle mit hohen Fehlerquellen definiert, statt die Gülle mit Hilfe gasförmiger NH3-Prüf-/Messverfahren auf Emissionen zu messen?
- Wer stellt Landwirte von möglichen Haftungsansprüchen wegen Futterverunreinigungen frei, wenn sich durch ausgebrachte Güllewürste schädliche Auswirkungen auf die Lebensmittelsicherheit von Milch und Fleisch zeigen?
Die „IG gesunde Gülle“ kritisiert scharf, dass die politisch Verantwortlichen trotz der offensichtlichen Vorteile alternativer Gülleaufbereitungsmethoden weiterhin auf teure und wenig effektive technische Lösungen, ohne eine Garantie auf Emissionsreduktion setzt. Diese Konzepte, so die Landwirte, gefährden nicht nur das Tierwohl und die Lebensmittelsicherheit, sondern führen auch zur Aufgabe von Höfen und zum Verlust von Heimat und Tradition.
Landwirte fordern Kurswechsel der Politik
Die Interessenvertreter fordern von der Bayerischen Staatsregierung einen grundlegenden Kurswechsel. Sie verlangen eine Abkehr von bürokratischen Auflagen und eine Hinwendung zu praxisnahen Lösungen, die sowohl die Umwelt schützen als auch die Zukunft der bayerischen Landwirtschaft sichern. Neue Ansätze einer organischen Gülleaufbereitung, können ganz konkret Emissionsziele erreichen, um die Landwirtschaft vor einem Höfesterben zu schützen.
Hoffnung auf Dialog und konstruktive Lösungen
Die „IG gesunde Gülle“ hofft, dass die politisch Verantwortlichen auf allen Ebenen ihre Forderungen ernst nehmen und in einen konstruktiven Dialog mit den Landwirten eintritt. Gemeinsam mit Wissenschaft und Forschung müsse nun die bayerische Staatsregierung rechtliche Rahmenbedingungen für derartige Lösungen schaffen: Zum Schutz der Umweltanforderungen aber auch der wirtschaftlichen Interessen der Landwirte. „Der Blick in die bayerische Verfassung wäre dafür ein hilfreicher Ratgeber“, so die Interessenvertretung.
Die Zukunft der bayerischen Landwirtschaft steht auf dem Spiel. Es ist Zeit zu handeln, bevor es zu spät ist!
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