Warum es an der Zeit ist, neu hinzuschauen – auf Landwirtschaft, Ernährung und Bitcoin.
Es gibt diese Momente, in denen man sich fragt: Haben wir das nicht genau so schon vor Jahren gesagt?
Nicht aus Rechthaberei. Nicht, um zu provozieren. Sondern weil wir hingeschaut haben. Gefragt, beobachtet, ausprobiert. Weil wir mit Landwirten gesprochen haben, mit Konsumenten, mit Wissenschaftlern – und vor allem mit dem Boden.
Heute, wo immer mehr Studien das bestätigen, was wir bei Soilify seit Jahren vertreten, wird klar:
Vielleicht waren wir gar nicht zu radikal? Vielleicht nur zu früh?
1. CO₂-Zertifikate – Wenn Luft zur Währung wird
Die Idee klingt verlockend: Bauern speichern CO₂ im Boden, bekommen dafür Geld – und retten nebenbei das Klima. Doch was in der Theorie gut klingt, scheitert in der Praxis oft an den Details.
- Zertifikate messen Kohlenstoff, nicht Bodenfruchtbarkeit.
- Sie fördern oft nur kurzfristige Maßnahmen – statt langfristigen Aufbau lebendiger Agrarökosysteme.
- Und sie können in die Irre führen, wenn sie als alleiniges Gütesiegel gelten.
Immer mehr Organisationen erkennen das – zuletzt sogar die Climate Farmers, einst selbst Pioniere im Bereich CO₂-Zertifizierung. Auch sie sagen jetzt: Der Markt ist nicht geeignet, um echte regenerative Landwirtschaft zu fördern.
Wir bei Soilify sagen das seit Jahren. Aber nicht, weil wir grundsätzlich gegen CO₂-Handel oder Technik sind – sondern weil wir gesehen haben, wie echter Wandel funktioniert: durch Verantwortung, durch Beobachtung, durch gute Prozesse – nicht durch Excel-Tabellen.
Und ja: Die Greenwashing-Gefahr ist real.
Wenn „regenerativ“ draufsteht, aber gleichzeitig ganzjährig gespritzt, tief gepflügt und standardisiert wird, verliert das Wort seinen Sinn.
Doch wir bei Soilify differenzieren.
Wir wissen: Regenerative Systeme starten oft nicht bei 100 % ökologisch. Sie starten da, wo ein Betrieb steht. Und der erste Schritt kann heißen: Bodenbearbeitung minimieren, Zwischenfrüchte einführen, Weidehaltung integrieren.
Manchmal bedeutet das auch: punktuell chemische Mittel einsetzen – gezielt, überlegt, übergangsweise.
Nicht, weil wir Chemie feiern. Sondern weil wir verstehen, dass echte Transformation ein Prozess ist.
Und weil wir Landwirte nicht mit Vorschriften überziehen wollen – sondern mit Vertrauen und guten Werkzeugen.
2. Glyphosat & AMPA – Und plötzlich kommt’s aus der Kläranlage
Lange hieß es: AMPA, das Abbauprodukt von Glyphosat, finde sich in unseren Flüssen – also muss es von den Äckern stammen.
Doch etwas an dieser Geschichte war für uns nie schlüssig: Vor allem wird AMPA in unseren Kläranlagen nachgewiesen. Wie aber soll AMPA in großen Mengen in der Kläranlage landen – wenn es doch auf dem Feld ausgebracht wird?
Jetzt bestätigt eine Studie der Universität Tübingen, was wir vermutet haben:
AMPA entsteht auch (und womöglich überwiegend) durch Haushaltschemikalien – insbesondere durch Phosphonate in Reinigern und Waschmitteln.
In der Kläranlage wird daraus unter Sauerstoffeinfluss AMPA – und manchmal sogar Glyphosat.
Ein weiteres Puzzleteil, das zeigt:
Landwirtschaft ist nicht immer der Sündenbock.
Und wir tun gut daran, genauer hinzuschauen – bevor wir mit dem Finger zeigen.
3. Fleisch, Cholesterin & Ernährungsmythen
„Rotes Fleisch ist ungesund.“
„Weißes Fleisch ist besser.“
„Cholesterin verstopft die Adern.“
„Pflanzlich ist moralisch überlegen.“
So lauten viele der gängigen Erzählungen rund ums Essen. Doch immer mehr Studien – und Ärzte wie Dr. Gerrit Keferstein vom MOJO-Institut – zeigen: Diese Narrative sind oft zu einfach, manchmal schlicht falsch.
- Cholesterin ist kein Feindbild, sondern lebenswichtig.
- Rotes Fleisch ist nicht per se ungesund – die Herkunft, die Verarbeitung und das Umfeld (Ballaststoffe, Bewegung, Stress) sind entscheidend.
- Die sogenannte Planetary Health Diet wirkt auf den ersten Blick vernünftig – ist aber bei genauerer Betrachtung kulturell enggeführt, wissenschaftlich lückenhaft und global kaum umsetzbar.
Wir bei Soilify sagen:
Nicht das Fleisch ist das Problem – sondern die Art der Produktion.
Weidefleisch aus ganzjährig gemanagter Beweidung regeneriert Böden, speichert Kohlenstoff, erhält Vielfalt.
Ein Rind, das auf Wiesen grast, ist kein Klimakiller. Es ist Teil eines zyklischen, lebendigen Systems.
4. Wir lagen nicht immer falsch. Vielleicht auch bei Bitcoin nicht.
Die Beispiele zeigen:
Ob bei Zertifikaten, AMPA oder Ernährung – vieles, was heute diskutiert und revidiert wird, haben wir bei Soilify, MOJO oder Hochkultur schon lange angemerkt.
Nicht, weil wir besser sind. Sondern weil wir genauer hinschauen.
Und weil wir an eines glauben: an die Kraft lebendiger Systeme – ob im Boden, im Kopf oder im Netzwerk.
Deshalb bitten wir dich, offen zu bleiben für ein Thema, das viele noch vorschnell abtun: Bitcoin.
5. Bitcoin – Mehr als Geld. Eine Plattform für fruchtbaren Wandel.
Bitcoin ist kein Spekulationsobjekt.
Bitcoin ist eine technologische Grundlage, die:
- Werte dezentral sichert
- Vertrauen unabhängig von Staaten schafft
- Transparente, fälschungssichere Nachweise ermöglicht
- Crowd-Investing für regenerative Projekte erlaubt
Deshalb bauen wir den Bitcoin-Bodenfruchtbarkeitsfonds (BBFF).
Eine Plattform, auf der du mit Bitcoin dazu beitragen kannst, lebendige Landwirtschaft zu ermöglichen – ohne Umweg über Banken, Subventionsformulare oder Bürokratie.
Bitcoin ist wie Kompost für das Geldsystem:
Langsam, dezentral, ausdauernd, aber revolutionär.
Wir glauben:
Die nächste Agrarrevolution braucht nicht nur neue Methoden. Sondern auch ein neues Fundament.
Fazit: Die Zukunft gehört denen, die jetzt säen
Vielleicht hatten wir nicht in allem recht.
Aber in vielem ziemlich früh den richtigen Riecher.
Wir laden dich ein:
Nicht zum blinden Glauben. Sondern zum aufmerksamen Beobachten.
Zum Selberdenken. Zum Mitgestalten.
Denn was wir säen, wird wachsen – in unseren Böden, unseren Köpfen, unserer Kultur.
Soilify. Hochkultur. MOJO. Bitcoin.
Nicht das Ende des Alten. Sondern der Anfang von etwas Lebendigem.
📚 Quellenverzeichnis
1. CO₂-Zertifikate und Greenwashing
- Foodwatch: Kritik an CO₂-neutraler Werbung
- BR: Zweifel an Humus-Zertifikaten und Carbon Farming
- Ethikguide: Warum CO₂-Zertifikate kaum Wirkung zeigen
- Climate Farmers (Ivo Degn): Rückzug aus dem CO₂-Markt
- DailyClimate: Greenwashing bei „regenerativen“ Zertifizierungen
2. Glyphosat und AMPA in Kläranlagen
- Universität Tübingen: AMPA aus Waschmitteln statt Landwirtschaft
- Meininger Verlag: AMPA entsteht in der Kläranlage
- Deutschlandfunk: Glyphosat kommt aus der Waschmaschine
- VDI Nachrichten: Kläranlagen als Glyphosatquelle
3. Fleisch, Cholesterin & Ernährung
- MOJO Institut & Dr. Gerrit Keferstein: Kritik an Cholesterin-Mythen
- Die CDC über die Cholesterin-Mythen
- Harvard T.H. Chan School: Planetary Health Diet – Kritik & Analyse
- Trellis: Wissenschaftliche und ethische Kritik an der Planetary Health Diet
- Competere: Warum Fleisch essentiell ist
- Welt.de: Studie zeigt – weißes Fleisch nicht gesünder als rotes
- Realsimple: Weißes Fleisch doch nicht gesünder?
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