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Planetary Health Diet – Der große Widerspruch

Die Planetary Health Diet wird oft als die große Lösung für die Umwelt- und Gesundheitskrisen unserer Zeit verkauft. Doch wie bei vielen zentralistischen Maßnahmen – ob in der Klimapolitik oder während der Corona-Pandemie – erzeugen ihre Empfehlungen die Probleme, die sie eigentlich bekämpfen sollen: mehr industrielle Landwirtschaft, zerstörte Böden, und eine weiterhin expandierende Massentierhaltung. Anstatt langfristig stabile Lösungen zu schaffen, verschärft diese Ernährungsstrategie die systemischen Krisen. Soilify zeigt, wie regenerierte Böden und ein nachhaltiges Ernährungssystem die Grundlage für eine gesunde und resiliente Zukunft bilden können.

Die Planetary Health Diet präsentiert sich als Lösung zur Reduzierung von Umweltbelastungen und zur Verbesserung der menschlichen Gesundheit. Doch ähnlich wie bei politischen Maßnahmen im Zusammenhang mit Corona und Klimawandel gilt auch hier: Die vorgeschlagenen Maßnahmen verursachen oft genau die Probleme, die sie zu verhindern vorgeben. Das Ergebnis sind kurzfristige, zentralistisch gesteuerte Lösungsansätze, die langfristig neue Abhängigkeiten und Schäden erzeugen.

1. Die Förderung pflanzlicher Ernährung führt zur Stabilisierung der Massentierhaltung

Ein zentrales Element der Planetary Health Diet ist der verstärkte Anbau pflanzlicher Lebensmittel. Doch diese Strategie führt zu einem massiven Nebenproduktstrom aus Tierfutter (z. B. Sojaschrot, Mais, Getreidereste), der die Preise für Futter künstlich niedrig hält. Dies hat schwerwiegende Folgen:

Stallhaltung bleibt wirtschaftlich attraktiv:
Die Massentierhaltung profitiert von diesen günstigen Futterpreisen und kann trotz bekannter ökologischer Schäden weiter expandieren. Genau das System, das eigentlich bekämpft werden soll, wird so weiter gefördert.

Kein Anreiz für regenerative Weidehaltung:
Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen bevorzugen kurzfristig günstige Produktionsmethoden in Form der industriellen Tierhaltung. Landwirte, die Tiere artgerecht auf die Weide bringen und dabei Böden regenerieren, haben es schwer, gegen diese Billigstrukturen anzukommen.

2. Bodenzerstörung und Erosion durch landwirtschaftliches Missmanagement

Die Planetary Health Diet fördert den verstärkten Anbau pflanzlicher Lebensmittel, insbesondere durch Ackerbau. Dabei wird jedoch oft ein entscheidender Fehler gemacht: Die Böden werden weiterhin regelmäßig bearbeitet, was Erosion und die Zerstörung der Bodenstruktur begünstigt – ein Problem, das besonders im Biolandbau weiterhin verbreitet ist. Auch ohne chemische Mittel führt die regelmäßige Bodenbearbeitung zu einem langfristigen Verlust der Bodenfruchtbarkeit.

Nachhaltiger Ackerbau wäre nur möglich, wenn ein holistisches Direktsaatsystem angewendet würde, bei dem keine Bodenbearbeitung erfolgt und langfristig auch auf chemische Hilfsmittel verzichtet wird. Solche Ansätze fördern stabile Böden, die Wasser und Nährstoffe effizient zirkulieren lassen.

Folge:
Das Missmanagement im Pflanzenbau zerstört den natürlichen Kohlenstoff- und Wasserkreislauf, was die Bodenerosion drastisch verstärkt. Die Böden verlieren ihre Fähigkeit, Wasser zu speichern und Mikroklimate zu stabilisieren. Statt die Belastungen für Klima und Umwelt zu reduzieren, verschärft der Ansatz der Planetary Health Diet diese Probleme, indem er indirekt weitere Eingriffe und Abhängigkeiten von externen Mitteln nötig macht.

Was bleibt, ist ein geschwächtes Ökosystem, das durch mehr künstliche Eingriffe stabil gehalten werden muss – genau wie bei der zentralistischen Pandemiebekämpfung.

3. Gesundheitsrisiken durch einseitige Ernährung

Die Planetary Health Diet propagiert eine drastische Reduzierung tierischer Produkte, obwohl hochwertiges Weidefleisch, Milch und Eier essentielle Nährstoffe in einer bioverfügbaren und ausgewogenen Form liefern. Diese tierischen Produkte sind nicht nur reich an hochwertigen Proteinen und gesunden Fetten, sondern auch an Vitaminen und Mineralstoffen wie B-Vitaminen, Eisen, Zink und Omega-3-Fettsäuren – Nährstoffe, die in einer rein pflanzlichen Ernährung oft schwer zu decken sind. Stattdessen entstehen durch die einseitige Förderung pflanzlicher Lebensmittel neue gesundheitliche Herausforderungen:

Übermäßiger Konsum von hochverarbeiteten Ersatzprodukten:
Viele Menschen greifen als Ersatz auf industrielle Produkte wie pflanzliche Öle (Soja-, Raps-, Sonnenblumenöl), hochverarbeitete Eiweißersatzstoffe und Zucker zurück. Diese Produkte sind häufig reich an Linolsäure, einer mehrfach ungesättigten Omega-6-Fettsäure. Ein übermäßiger Linolsäurekonsum ist problematisch, da er entzündliche Prozesse im Körper begünstigen kann. Das Ungleichgewicht zwischen Omega-6- und Omega-3-Fettsäuren in der modernen Ernährung ist mit einem erhöhten Risiko für chronische Krankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und chronischen Entzündungen verbunden.

Vernachlässigung der natürlichen Rolle von Tieren in der Ernährung:
Tiere sind in der Lage, Pflanzen aus Grünland sowie Ernterückstände aus dem Ackerbau in hochwertige Lebensmittel für den Menschen umzuwandeln. Kühe, Schafe und Ziegen können auf Flächen weiden, die für den direkten Anbau von menschlichen Lebensmitteln ungeeignet sind, und so Nährstoffe in Form von Fleisch, Milch und Eiern zurück in den Nahrungskreislauf bringen. Dabei liefern sie Nährstoffe in einer Form, die vom menschlichen Körper besser aufgenommen und verwertet werden kann als viele pflanzliche Alternativen.

Verlust regionaler und saisonaler Vielfalt:
Die Planetary Health Diet setzt auf standardisierte, globale Versorgung mit pflanzlichen Lebensmitteln und Ersatzprodukten. Dies kann zur Verdrängung traditioneller, lokal produzierter Nahrungsmittel führen, die oft an die jeweiligen klimatischen und kulturellen Bedingungen angepasst sind. Eine lokale Versorgung mit tierischen Produkten aus regenerativer Weidehaltung hingegen fördert regionale Ernährungssouveränität und trägt zur Gesundheitsförderung bei.

4. Tiere als Schlüssel zum Bodenaufbau

Tiere spielen eine unverzichtbare Rolle im Aufbau und Erhalt gesunder Böden – insbesondere, wenn sie in einem gemanagten Weidesystem gehalten werden. Durch gezieltes Weidemanagement fördern sie die natürliche Humusbildung und tragen zur Stabilisierung des Kohlenstoff- und Wasserkreislaufs bei:

Nährstoffkreislauf und Humusaufbau:
Beim Weiden treten Tiere die Pflanzenreste und ihren Dung in den Boden ein. Dies liefert dem Boden organische Substanz, die Mikroorganismen und Bodenlebewesen nährt. Dadurch wird der Humusgehalt des Bodens erhöht, was dessen Fruchtbarkeit und Wasserhaltefähigkeit verbessert.

Schutz vor Erosion:
Weidetiere regen durch ihr selektives Fressverhalten das Wachstum tiefwurzelnder Pflanzen an, die die Bodenstruktur stabilisieren und verhindern, dass der Boden durch Wind oder Wasser abgetragen wird.

Förderung der Biodiversität:
Ein gut gemanagtes Weidesystem schafft vielfältige Lebensräume, die die Artenvielfalt auf und im Boden erhöhen. Diese Biodiversität trägt zur Resilienz des gesamten Ökosystems bei und macht es widerstandsfähiger gegenüber extremen Wetterereignissen.

Die regenerative Wirkung dieser Systeme ist wissenschaftlich belegt und bildet die Grundlage für langfristig nachhaltige Landwirtschaft. Weiterführende Informationen zu diesen Zusammenhängen und den positiven Effekten gemanagter Weidehaltung auf Böden sind in unseren bestehenden Fachartikeln nachzulesen.

Fazit: Nachhaltige Ernährung braucht regeneratives Denken

Die Planetary Health Diet mag auf den ersten Blick als Lösung für Umwelt- und Gesundheitsprobleme erscheinen, doch bei genauerem Hinsehen werden die systemischen Widersprüche deutlich. Wie viele zentralistisch gesteuerte Maßnahmen in der Vergangenheit führt auch dieser Ansatz dazu, dass langfristig genau die Krisen verstärkt werden, die er zu lösen vorgibt.

Der Pflanzenfokus verschärft die Massentierhaltung:
Durch die vermehrte Produktion pflanzlicher Lebensmittel bleibt Tierfutter ein billiges Nebenprodukt. Dies stabilisiert die konventionelle Stallhaltung und verhindert den notwendigen Wandel hin zu einer regenerativen Weidehaltung.

Bodenfruchtbarkeit und natürliche Kreisläufe werden zerstört:
Ackerbau, der weiterhin auf Bodenbearbeitung setzt, fördert Erosion und senkt die Bodenqualität. Ohne ein holistisches Direktsaatsystem bleibt der Anbau pflanzlicher Lebensmittel langfristig destruktiv für Böden, Kohlenstoff- und Wasserkreisläufe.

Gesundheitsrisiken durch einseitige Ernährung:
Der Ersatz tierischer Produkte durch hochverarbeitete Lebensmittel, insbesondere solche mit hohem Linolsäuregehalt, erhöht das Risiko für chronische Krankheiten. Gleichzeitig bleibt die wichtige Rolle von Tieren bei der Umwandlung von Pflanzenresten in wertvolle, nährstoffreiche Lebensmittel unbeachtet.

Tiere als Grundlage für den Bodenaufbau:
In einem gut gemanagten Weidesystem leisten Tiere durch ihren natürlichen Einfluss auf Nährstoffkreisläufe, Humusbildung und Erosionsschutz einen unschätzbaren Beitrag zur Regeneration unserer Böden und zur Stabilisierung des Klimas.

Eine nachhaltige Ernährung kann nicht allein durch Verzicht oder einseitige Maßnahmen erreicht werden. Sie erfordert ganzheitliche, regenerative Lösungen, die Bodenfruchtbarkeit, gesunde Ernährung und regionale Versorgung gleichermaßen fördern. Soilify setzt auf solche Lösungen, die sowohl für die Umwelt als auch für die Gesellschaft langfristig stabil und gesund sind.

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