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Glossar

A
Agroforst
Agroforst ist eine nachhaltige landwirtschaftliche Praxis, die die Integration von Bäumen oder Sträuchern in landwirtschaftliche Flächen beinhaltet. Diese ökologische Anbaumethode verbindet Ackerbau, Viehzucht und Forstwirtschaft, um eine vielseitige und nachhaltige Nutzung des Bodens zu ermöglichen. Agroforst fördert die Kohlenstoffspeicherung, verbessert die Bodenfruchtbarkeit und trägt zur Biodiversität bei. Diese ganzheitliche Herangehensweise kann ökologische Vorteile bieten und die Resilienz landwirtschaftlicher Systeme stärken.

Magazinbeitrag Einführung in die Agroforstwirtschaft
B
Biodiversität
Biodiversität bezeichnet die Vielfalt des Lebens auf der Erde, einschließlich der genetischen Vielfalt innerhalb von Arten, der Vielfalt der Arten selbst und der Vielfalt der Ökosysteme. Diese Vielfalt ist entscheidend für das Gleichgewicht und die Stabilität der Natur. Sie umfasst alle Pflanzen, Tiere, Mikroorganismen und die ökologischen Komplexe, zu denen sie gehören. Biodiversität spielt eine zentrale Rolle in Ökosystemen, indem sie deren Widerstandsfähigkeit gegenüber Veränderungen, die Verfügbarkeit von Nahrungsmitteln und Rohstoffen sowie ökologische Dienstleistungen wie Bestäubung und Wasseraufbereitung unterstützt. Die Erhaltung der Biodiversität ist von globaler Bedeutung, da sie das Fundament für das Wohlergehen der Menschheit und die Gesundheit unseres Planeten bildet.
Bodenerosion
Bodenerosion bezeichnet den Prozess, bei dem die oberste Bodenschicht durch natürliche Einflüsse wie Wasser, Wind oder menschliche Aktivitäten abgetragen wird. Dieser Verlust von Erde kann zu Degradation der Bodenqualität, Verringerung der Fruchtbarkeit und Beeinträchtigung landwirtschaftlicher Flächen führen. Der Schutz vor Bodenerosion ist von entscheidender Bedeutung, um die nachhaltige Nutzung von Böden zu gewährleisten und Umweltauswirkungen zu minimieren.

Magazinbeitrag Grundsätze zum Verständnis der Bodenerosion in der Agrarwirtschaft
C
Conservation Agriculture
Conservation Agriculture, zu Deutsch konservierende Landwirtschaft, ist eine nachhaltige Anbaumethode, die darauf abzielt, Bodenerosion zu minimieren, die Bodenfruchtbarkeit zu erhalten und ökologische Gesundheit zu fördern. Kernprinzipien umfassen minimale Bodenbearbeitung, dauerhafte Bodenbedeckung und vielfältige Fruchtfolgen. Durch den reduzierten Einsatz von Pflügen und den Schutz der Bodenoberfläche durch Pflanzenrückstände trägt Conservation Agriculture dazu bei, die Bodenstruktur zu bewahren, Wasser zu sparen und nachhaltige landwirtschaftliche Praktiken zu etablieren.

Magazinbeitrag Konservierende Landwirtschaft – Das sagt die Wissenschaft
D
Dauergrünland
Dauergrünland bezeichnet landwirtschaftlich genutzte Flächen, auf denen überwiegend Gras, Kräuter und andere mehrjährige Pflanzen wachsen. Im Gegensatz zu Ackerland wird Dauergrünland nicht regelmäßig umgepflügt und wird kontinuierlich für die Weidewirtschaft oder Heugewinnung verwendet. Diese Flächen spielen eine entscheidende Rolle in der Tierhaltung, insbesondere für die Beweidung von Nutztieren, und tragen zur Erhaltung der Biodiversität und Bodenfruchtbarkeit bei.

Studie zur Kohlenstoffspeicherung in Dauergrünland
Degradation
Degradation bezeichnet den Prozess der Verschlechterung oder Abnahme der Qualität, Produktivität oder Funktionalität eines bestimmten Systems oder einer Umgebung. Im Kontext der Umweltwissenschaften und Landwirtschaft bezieht sich Bodendegradation beispielsweise auf den Verlust von Bodenfruchtbarkeit und -struktur durch Erosion, chemische Verarmung oder andere schädliche Einflüsse. Dieser Begriff kann auch in anderen Bereichen verwendet werden, um den Verfall oder die Minderung von Ressourcen, Lebensräumen oder Zuständen zu beschreiben. Der Schutz vor Degradation ist entscheidend für die nachhaltige Nutzung von natürlichen Ressourcen.

Magazinbeitrag Zukunftsfähiger Ackerbau ohne Bodenerosion
Direktsaat
Die Direktsaat in der Landwirtschaft bezeichnet eine Anbaumethode, bei der der Boden vor der Aussaat nicht gepflügt oder bearbeitet wird. Im Gegensatz zur konventionellen Bodenbearbeitung bleibt die natürliche Bodenstruktur erhalten, und die Aussaat erfolgt direkt in die vorhandene Vegetationsdecke oder die Rückstände der vorherigen Ernte. Die Direktsaat minimiert Bodenstörungen, fördert den Schutz vor Erosion und trägt zur Erhaltung der Bodenfruchtbarkeit bei. Diese nachhaltige Praxis kann zudem den Energieverbrauch reduzieren und den Erhalt von Treibhausgasen fördern.

Themenseite Direktsaat
E
Erosion
Erosion innerhalb der Landwirtschaft bezieht sich auf den Verlust von Boden durch Abtragung durch Wasser oder Wind. Dieser Prozess führt zu einer Verschlechterung der Bodenqualität, da fruchtbare Oberflächenschichten (Humusanteil) weggespült oder weggetragen werden. Erosion kann durch Maßnahmen und Praktiken wie permanente Bodenbedeckung und Durchwurzelung sowie eine reduzierte Bodenbearbeitung (bis hin zu Direktsaat) deutlich minimiert werden.

Magazinbeiträge zum Thema Erosion:
Grundsätze zum Verständnis der Bodenerosion in der Agrarwirtschaft (Rolf Derpsch)
Zukunftsfähiger Ackerbau ohne Bodenerosion (Dr. Theodor Friedrich)
F
Flächenrotte
Unter Flächenrotte versteht man eine Methode der Kompostierung, bei der organische Materialien wie Grünschnitt, Pflanzenreste und andere biologisch abbaubare Abfälle direkt auf der Fläche kompostiert werden. Dieser Prozess erfolgt ohne festgelegte Kompostbehälter oder Komposthaufen. Die organischen Materialien werden auf einer speziell vorbereiteten Fläche ausgebreitet und durchmischen sich dort. Durch Mikroorganismen, Bakterien und andere Bodenlebewesen erfolgt die Zersetzung der organischen Substanz, wodurch am Ende wertvoller Kompost entsteht. Die Flächenrotte ist eine ressourcenschonende Methode der Kompostierung, die zur Bodenverbesserung beiträgt und in der Landwirtschaft und Gartenpflege Anwendung findet.
Fruchtfolge
Fruchtfolge bezeichnet eine landwirtschaftliche Anbaumethode, bei der verschiedene Pflanzenarten in einer vordefinierten Abfolge auf einem Acker oder Feld angebaut werden. Das Ziel der Fruchtfolge ist es, die Bodengesundheit zu erhalten, den Nährstoffgehalt zu optimieren und Krankheiten sowie Schädlingen vorzubeugen. Durch die Rotation von Kulturen werden unterschiedliche Ansprüche an den Boden erfüllt, und die Fruchtbarkeit wird nachhaltig gefördert. Fruchtfolgen können zur Reduzierung von Ernteausfällen, Verbesserung der Bodenstruktur und Förderung der ökologischen Vielfalt beitragen.
Fungizid
Ein Fungizid ist ein chemischer Wirkstoff oder eine Substanz, die zur Bekämpfung von Pilzkrankheiten eingesetzt wird. Fungizide werden in der Landwirtschaft, im Gartenbau und in anderen Bereichen verwendet, um das Wachstum von schädlichen Pilzen auf Pflanzen zu verhindern oder zu kontrollieren. Sie wirken vorbeugend oder bekämpfend gegen Pilzinfektionen und tragen dazu bei, die Gesundheit von Pflanzenbeständen zu erhalten.
G
Glyphosat
Glyphosat ist ein breit eingesetztes Herbizid, das zur Unkrautbekämpfung in der Landwirtschaft verwendet wird. Es gehört zu den am häufigsten verwendeten Wirkstoffen in Unkrautvernichtungsmitteln weltweit. Glyphosat wirkt durch Hemmung eines Enzyms, das für das Pflanzenwachstum entscheidend ist. Es wird sowohl in konventionellen als auch in gentechnisch veränderten Pflanzenanbausystemen eingesetzt. Die Verwendung von Glyphosat ist jedoch umstritten, da es mit Umweltauswirkungen und möglichen Gesundheitsrisiken in Verbindung gebracht wird. Es gibt kontinuierliche Diskussionen über seine Zulassung und den Einsatz in der Landwirtschaft.
Gründüngung
Gründüngung bezeichnet eine landwirtschaftliche Praxis, bei der bestimmte Pflanzen zwischen Hauptkulturen angebaut werden, um den Boden zu verbessern. Diese Pflanzen, auch als Gründüngungspflanzen bekannt, dienen dazu, den Boden mit Nährstoffen anzureichern, die Bodenstruktur zu verbessern, Erosion zu verhindern und Unkrautwachstum zu unterdrücken. Gründüngungspflanzen können Stickstoff aus der Luft binden und ihn für nachfolgende Kulturen verfügbar machen. Durch ihre Wurzelsysteme tragen sie zur Lockerung des Bodens bei. Nach einer Wachstumsperiode werden die Gründüngungspflanzen in den Boden eingearbeitet oder als Mulch verwendet, um ihre Vorteile zu maximieren. Gründüngung ist eine nachhaltige Praxis, die zur Förderung der Bodengesundheit und zur Reduzierung von Umweltauswirkungen in der Landwirtschaft beiträgt.
Pflanzen, die als Gründünger verwendet werden können:
Leguminosen wie Klee, Luzerne, Wicken, Erbsen oder Ackerbohnen
Gräser wie Rettich, Senf, Phacelia, Ölrettich, Buchweizen
– Kombinationen aus Leguminosen und Gräser

Die Auswahl der Gründüngungspflanzen hängt von den spezifischen Anforderungen ab. Leguminosen haben den Vorteil, Stickstoff aus der Luft zu binden und im Boden verfügbar zu machen. Gräser hingegen können tief wurzeln und helfen, den Boden zu lockern. Die Verwendung von Mischungen kann synergistische Effekte erzeugen, indem verschiedene Vorteile kombiniert werden, wie beispielsweise Bodenbedeckung, Unkrautunterdrückung und Nährstoffanreicherung.
H
Hektar
Ein Hektar ist eine metrische Maßeinheit für die Fläche und entspricht 10.000 Quadratmetern oder 0,01 Quadratkilometern. Diese Einheit wird häufig in der Landwirtschaft und im Immobilienbereich verwendet, um die Größe von Flächen, Ackerland oder landwirtschaftlichen Parzellen anzugeben. Ein Hektar entspricht ungefähr der Fläche eines Fußballfeldes.
Herbizid
Ein Herbizid ist eine chemische Substanz, die speziell entwickelt wurde, um Unkräuter zu bekämpfen oder zu vernichten. Herbizide werden in der Landwirtschaft, Gartenbau und Landschaftspflege eingesetzt, um das Wachstum von unerwünschten Pflanzen zu kontrollieren. Diese Substanzen können selektiv sein, gezielt nur bestimmte Pflanzenarten bekämpfen, oder nicht-selektiv, alle Pflanzen in einem Bereich beeinflussen. Herbizide können in verschiedenen Formen wie Sprays, Granulaten oder Flüssigkeiten erhältlich sein und werden oft als Teil von Unkrautbekämpfungsprogrammen eingesetzt. Der Einsatz von Herbiziden ist jedoch aufgrund von Umweltauswirkungen und Bedenken hinsichtlich der Bodengesundheit und menschlichen Gesundheit umstritten.

Magazinbeitrag Der gnadenlose Kampf gegen Glyphosat
Holistisches Weidemanagement
Holistisches Weidemanagement ist eine nachhaltige Bewirtschaftungsmethode für Weideflächen, die auf ganzheitlichen Prinzipien basiert. Dieser Ansatz beinhaltet die planvolle Rotation von Weideflächen und Viehherden, um die Bodenqualität zu verbessern, die Vegetation zu fördern und ökologische Gesundheit zu gewährleisten. Durch die Berücksichtigung von ökologischen, ökonomischen und sozialen Faktoren strebt das Holistische Weidemanagement eine nachhaltige Nutzung von Grasland an, indem es Bodenfruchtbarkeit erhält, Kohlenstoffbindung fördert und die Biodiversität unterstützt.

Themenseite Holistisches Weidemanagement
Humus
Humus ist der organische Bestandteil des Bodens, der durch den Abbau von Pflanzen- und Tiermaterial entsteht. Er besteht aus abgestorbenen Pflanzen, Mikroorganismen und deren Stoffwechselprodukten. Humus verbessert die Bodenstruktur, Wasserhaltefähigkeit und Nährstoffversorgung. Diese organische Substanz spielt eine entscheidende Rolle für die Fruchtbarkeit von Böden und fördert das Wachstum von Pflanzen. Der Aufbau von Humus ist ein zentraler Aspekt nachhaltiger Bodenbewirtschaftung.

Magazinbeitrag Bodengesundheit: Kann ein Boden eigentlich gesund sein?
I
Insektizid
Ein Insektizid ist eine chemische Substanz, die entwickelt wurde, um Insekten zu töten oder zu kontrollieren. Diese Pestizide werden in der Landwirtschaft, im Gartenbau und in Haushalten eingesetzt, um Schädlinge zu bekämpfen, die Pflanzen, Nutztiere oder menschliche Gesundheit gefährden. Insektizide können in verschiedenen Formen vorliegen, darunter Sprays, Pulver oder Granulate, und zielen darauf ab, schädliche Insekten gezielt zu eliminieren, während nützliche Organismen und die Umwelt minimale Schäden erleiden sollen. Der Einsatz von Insektiziden ist jedoch kontrovers, da er ökologische Auswirkungen haben kann und Bedenken hinsichtlich der Umweltverträglichkeit und der Entwicklung von Resistenz in Insektenpopulationen aufkommen.
K
Kohlendioxid
Kohlendioxid im Boden bezieht sich auf das Gas Kohlendioxid, das im Erdreich vorhanden ist. Es entsteht durch biologische Prozesse wie die Zersetzung von organischem Material. Eine ausgewogene Konzentration von Kohlendioxid im Boden ist wichtig für das Bodenleben und den Pflanzenwuchs. Ein angemessener CO2-Gehalt fördert die Bodenfruchtbarkeit, während übermäßige Mengen negative Auswirkungen auf die Pflanzengesundheit haben können.
Kohlenstoff
Kohlenstoff (kurz CO2) ist ein chemisches Element mit dem Symbol „C“. In der Natur ist Kohlenstoff ein wesentlicher Bestandteil organischer Verbindungen, einschließlich lebenswichtiger Moleküle wie Proteine, Kohlenhydrate, Fette und Nukleinsäuren. Als Grundbaustein des Lebens spielt Kohlenstoff eine zentrale Rolle in biologischen Prozessen und ist entscheidend für die Struktur und Funktion lebender Organismen. In der Umwelt ist Kohlenstoff auch in verschiedenen Formen wie Kohlendioxid (CO2) und Methan (CH4) vorhanden, die eine bedeutende Rolle im globalen Kohlenstoffkreislauf und im Klimasystem spielen. Im Boden bezieht sich Kohlenstoff auf die Menge an organischen Kohlenstoffverbindungen im Erdreich. Dieser Kohlenstoff spielt eine entscheidende Rolle für die Bodenfruchtbarkeit, da er das Bodenleben fördert, die Struktur verbessert und die Wasserhaltekapazität erhöht. Eine ausreichende Menge an Kohlenstoff im Boden ist essentiell für nachhaltige Landwirtschaft.
L
Leguminosen
Leguminosen sind Pflanzen aus der Familie der Hülsenfrüchtler (Leguminosae), die durch ihre Fähigkeit, Stickstoff aus der Luft zu binden, eine wichtige Rolle in der Bodenfruchtbarkeit spielen. Diese Pflanzengruppe umfasst Arten wie Klee, Luzerne, Erbsen, Bohnen und Linsen. Leguminosen haben spezielle Wurzelknöllchen, die Stickstoff fixierende Bakterien beherbergen. Diese Bakterien können den in der Luft vorhandenen Stickstoff in eine für Pflanzen verfügbare Form umwandeln, wodurch Leguminosen eine natürliche Quelle von Stickstoffdünger sind. Der Anbau von Leguminosen in Fruchtfolgen trägt zur Bodenverbesserung bei, indem er die Stickstoffversorgung erhöht, die Bodengesundheit fördert und zur nachhaltigen Landwirtschaft beiträgt.
M
MPK-Dünger
MPK-Dünger steht für Mehrnährstoffdünger und bezeichnet einen Dünger, der die essentiellen Makronährstoffe Stickstoff (N), Phosphor (P) und Kalium (K) in ausgewogener Form enthält. Diese Nährstoffe sind entscheidend für das gesunde Wachstum von Pflanzen und werden in der Landwirtschaft verwendet, um den Boden mit den erforderlichen Nährstoffen zu versorgen. MPK-Dünger wird oft eingesetzt, um den Mangel an diesen Schlüsselnährstoffen auszugleichen und die Erträge in der Pflanzenproduktion zu steigern.
Mikrobiom
Das Mikrobiom bezieht sich auf die Gesamtheit aller Mikroorganismen, einschließlich Bakterien, Viren, Pilze und Archaeen, die in einem bestimmten Lebensraum, wie dem menschlichen Darm, der Haut oder dem Boden, existieren. Diese mikroskopisch kleinen Organismen bilden komplexe Gemeinschaften, die vielfältige Wechselwirkungen mit ihrem jeweiligen Lebensraum und untereinander haben. Das Mikrobiom spielt eine entscheidende Rolle in biologischen Prozessen, Gesundheit, Umwelt und Bodenfruchtbarkeit.

Magazinbeitrag Das pflanzliche Mikrobiom: Eine Einführung
Mulch
Mulch bezeichnet eine Schicht aus organischen oder anorganischen Materialien, die auf die Bodenoberfläche aufgebracht wird, um verschiedene Zwecke zu erfüllen. Organischer Mulch besteht oft aus Kompost, Stroh, Laub oder Hackschnitzel, während anorganischer Mulch Materialien wie Kies oder Plastik umfassen kann. Die Hauptziele von Mulch sind die Feuchtigkeitsbewahrung im Boden, die Unterdrückung von Unkrautwachstum, die Regulierung der Bodentemperatur und die Förderung der Bodengesundheit durch den Abbau organischer Materialien. Mulch ist eine effektive Methode zur nachhaltigen Bodenpflege und findet in der Garten- und Landwirtschaft weit verbreitete Anwendung.
Mulchsaat
Mulchsaat ist eine landwirtschaftliche Anbaumethode, bei der Pflanzenreste oder andere organische Materialien auf dem Boden belassen werden, um eine natürliche Bodenbedeckung zu schaffen. Durch diese Praxis wird der Boden vor Erosion geschützt, die Feuchtigkeit besser bewahrt, Unkrautwachstum reduziert und die Bodenfruchtbarkeit verbessert. Mulchsaat fördert eine nachhaltige Bodenbewirtschaftung und findet Anwendung in verschiedenen Kulturen, um ökologische Vorteile zu erzielen.
Myzel
Das Myzel ist der fadenförmige Teil des Pilzes, der aus vielen miteinander verbundenen Hyphen besteht. Das Myzel durchzieht den Boden oder das Substrat und dient als Netzwerk zur Nährstoffaufnahme. Es spielt eine zentrale Rolle im Wachstum und der Funktion von Pilzen, indem es Nährstoffe aufnimmt und mit anderen Organismen in Symbiose tritt. In der Natur fördert das Myzel auch den Abbau von organischen Materialien und spielt eine Schlüsselrolle im Ökosystem.
N
Nitrat
Nitrat ist die Salzform der Stickstoffverbindung Nitrat. In der Landwirtschaft wird Nitrat als eine der Hauptformen von Stickstoffdüngern eingesetzt, um das Pflanzenwachstum zu fördern. Es ist eine chemische Verbindung, die aus einem Stickstoffatom (N) und drei Sauerstoffatomen (O) besteht. Nitrat kann jedoch auch in höheren Konzentrationen zu Wasserverschmutzung führen, wenn es aus landwirtschaftlichen Flächen in Gewässer gelangt und dort in Nitrit oder Ammonium umgewandelt wird. Daher ist die Überwachung von Nitratgehalten in Trinkwasser und Umweltgewässern von großer Bedeutung.
No-Dig
No-Dig ist eine Methode im Gartenbau, bei der auf das Umgraben oder Bearbeiten des Bodens verzichtet wird. Stattdessen wird darauf abgezielt, das Bodenleben und die Bodenstruktur durch organische Materialien zu verbessern.
Die Grundidee hinter No-Dig besteht darin, organische Materialien wie Kompost, Stroh, Laub, Grünschnitt und Hackschnitzel in Schichten auf den Boden zu legen, anstatt ihn zu pflügen oder umzugraben. Diese organischen Materialien werden im Laufe der Zeit zersetzt und dienen als natürliche Mulchschicht, die den Boden vor Erosion schützt, die Feuchtigkeit hält und das Bodenleben fördert.

Vorteile der No-Dig-Methode:
Erhaltung der Bodenstruktur, Reduzierung von Unkräutern, verbesserte Wasserhaltefähigkeit, Erhöhung der Nährstoffverfügbarkeit (Fruchtbarkeit), Geringerer Arbeitsaufwand.

Die No-Dig-Methode ist besonders innerhalb der Permakultur beliebt, da sie eine nachhaltige und ressourcenschonende Art des Gartenbaus darstellt.
O
Ökosystemleistung
Ökosystemleistungen sind Nutzen und Dienstleistungen, die Ökosysteme natürlicherweise für Menschen und andere Lebewesen erbringen. Diese Leistungen umfassen ökologische, ökonomische und soziale Vorteile, die aus den Wechselwirkungen zwischen Organismen, ihren Lebensräumen und den physikalisch-chemischen Umweltfaktoren hervorgehen. Beispiele für Ökosystemleistungen sind die Bereitstellung von sauberem Wasser, die Bestäubung von Nutzpflanzen durch Insekten, die Regulierung des Klimas, die Bereitstellung von Nahrungsmitteln und die kulturelle Inspiration. Die Erhaltung und nachhaltige Nutzung von Ökosystemen sind entscheidend, um diese Leistungen langfristig zu sichern und die Lebensqualität der Menschen zu fördern.
P
Permakultur
Permakultur ist ein nachhaltiges Gestaltungskonzept, das auf Prinzipien der Natur und ökologischen Kreisläufen basiert. Diese Designphilosophie zielt darauf ab, Lebensräume zu schaffen, die produktiv, ressourceneffizient und umweltverträglich sind. Permakultur integriert harmonisch Pflanzen, Tiere, Menschen und Strukturen, um nachhaltige Nahrungsproduktion, Energieeffizienz und ökologische Stabilität zu fördern. Das Konzept umfasst vielfältige Anbaumethoden, Wassernutzungsoptimierung und regenerative Praktiken, um langfristige ökologische Systeme zu etablieren.

Themenseite Permakultur
Pestizid
Pestizid ist ein Sammelbegriff für Chemikalien, die zur Kontrolle von Schädlingen, Unkräutern oder Krankheiten in der Landwirtschaft eingesetzt werden. Diese Substanzen, auch als Pflanzenschutzmittel bekannt, werden entwickelt, um den Ertrag von Kulturen zu schützen und Qualitätsverluste zu minimieren. Pestizide können Insektizide, Herbizide oder Fungizide sein und werden auf Feldern, Plantagen oder Gärten ausgebracht. Der Einsatz von Pestiziden ist jedoch aufgrund potenzieller ökologischer Auswirkungen und Gesundheitsrisiken umstritten, und es gibt Bestrebungen, alternative, umweltfreundlichere Methoden in der Landwirtschaft zu fördern.
R
Regenerative Landwirtschaft
Regenerative Landwirtschaft ist eine nachhaltige Anbaumethode, die darauf abzielt, landwirtschaftliche Ökosysteme wiederherzustellen und zu verbessern. Im Fokus stehen regenerative Praktiken wie Bodenbedeckung, Fruchtfolge, minimal-invasive Bodenbearbeitung und Agroforstwirtschaft. Ziel ist es, die Bodenfruchtbarkeit zu steigern, Kohlenstoff im Boden zu binden, Wasser effizient zu nutzen und die Biodiversität zu fördern. Regenerative Landwirtschaft strebt eine holistische Herangehensweise an, die ökologische, soziale und ökonomische Aspekte berücksichtigt, um nachhaltige und widerstandsfähige landwirtschaftliche Systeme zu schaffen.

Themenseite Regenerative Landwirtschaft
Rotte
Die Rotte bezieht sich auf den biologischen Abbauprozess von organischen Materialien durch Mikroorganismen. In der Landwirtschaft und Kompostierung bezeichnet die Rotte den Prozess, bei dem organische Substanzen wie Pflanzenreste oder Tiermist unter kontrollierten Bedingungen verrotten. Dieser Abbau führt zur Zersetzung von organischen Verbindungen durch Bakterien, Pilze und andere Mikroorganismen, wodurch Nährstoffe freigesetzt werden und das Material in Humus umgewandelt wird. Die Rotte ist ein wichtiger Schritt bei der Herstellung von Kompost und trägt zur Bodenverbesserung und Fruchtbarkeit bei, indem sie organische Materialien in eine für Pflanzen verfügbare Form umwandelt.
S
Strip-Till
Strip-Till ist eine landwirtschaftliche Anbaumethode, bei der nur schmale Streifen oder „Stripes“ des Bodens vor der Aussaat bearbeitet werden. Im Gegensatz zur vollständigen Bodenbearbeitung erfolgt bei Strip-Till nur eine gezielte Lockerung des Bodens in den Reihen, in denen die Saat ausgebracht wird. Diese Methode zielt darauf ab, die Bodenstruktur zu erhalten, Erosion zu minimieren und den Boden für Pflanzenwurzeln optimal vorzubereiten. Strip-Till wird oft in der Mais- und Getreideproduktion angewendet, um die Vorteile der minimalen Bodenstörung und Ressourceneffizienz zu nutzen.
W
Wirtschaftsdünger
Wirtschaftsdünger sind organische Materialien tierischen Ursprungs, die in der Landwirtschaft als Düngemittel eingesetzt werden. Diese Dünger entstehen durch die Verwertung von tierischen Exkrementen, Stallmist, Gülle oder anderen landwirtschaftlichen Abfallprodukten. Wirtschaftsdünger liefern wichtige Nährstoffe wie Stickstoff, Phosphor und Kalium für Pflanzen und tragen zur Bodenfruchtbarkeit bei. Die Verwendung von Wirtschaftsdüngern ist eine nachhaltige Praxis in der Landwirtschaft, da sie organische Substanzen recycelt und dazu beiträgt, den Bedarf an chemischen Düngemitteln zu reduzieren.
Z
Zwischenfrucht
Zwischenfrüchte sind Pflanzen, die zwischen Hauptkulturen angebaut werden, um den Boden während der Vegetationsperiode zu bedecken und zu schützen. Diese Pflanzen dienen der Bodenverbesserung, Erosionskontrolle und Nährstoffanreicherung. Zwischenfrüchte fördern die Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft, indem sie zur Bodengesundheit beitragen und gleichzeitig als Gründüngung dienen. Diese Praxis hilft, den Boden vor Erosion zu schützen, Unkrautwachstum zu unterdrücken und die Vielfalt des Bodenmikrobioms zu fördern.
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