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Die Zeit läuft ab – Erosion stoppen, Zukunft sichern!

Unsere Böden sterben – und das schneller, als wir es je erwartet hätten. Seit vier Jahren sind wir mit Soilify in Europa unterwegs und haben das Problem überall gesehen: fortschreitende Erosion zerstört unsere Lebensgrundlage. Doch die öffentliche Debatte bleibt bei abstrakten Themen wie CO₂-Emissionen hängen, während das eigentliche Problem ignoriert wird. Wir müssen jetzt handeln! Es gibt Lösungen: Conservation Agriculture und holistisches Weidemanagement sind effektive Methoden, um Böden zu regenerieren und langfristig zu schützen. Es ist an der Zeit, dieses Thema endlich auf die Agenda zu setzen und aktiv zu werden – für unsere Böden und die Zukunft unserer Landwirtschaft!

Liebe Leserinnen und Leser,

In den letzten vier Jahren waren wir mit soilify quer durch Europa unterwegs – von den kargen Böden in Lettland und Nordostdeutschland bis zu den sonnenverbrannten Flächen Spaniens und Portugals. Wir haben unzählige Landwirte besucht, mit ihnen gesprochen und gelernt, wie dramatisch das Problem der Bodenerosion wirklich ist. Jeder regnerative Landwirt versteht: Wenn wir so weitermachen, wird es in den nächsten ein bis zwei Generationen keinen fruchtbaren Boden mehr geben!

Was uns dabei immer mehr bewusst wurde, ist die Art und Weise, wie die öffentliche Debatte verzerrt wird. Die Diskussionen über Emissionen und Klimawandel lenken die Aufmerksamkeit massiv vom eigentlichen Problem ab: der fortschreitenden Zerstörung unserer Böden. CO₂ kann niemand sehen, kaum jemand begreifen – das führt dazu, dass viele verzagt auf Lösungen „von oben“ hoffen. Doch das wahre Problem ist für jeden sichtbar: Erosion. Sie ist direkt vor unserer Haustüre zu sehen, in Ackerflächen, an Böschungen, in ausgetrockneten Flussbetten. Und trotzdem gibt es kein Narrativ dazu, keine breite Aufmerksamkeit. Das Problem wird unter den Teppich gekehrt.

Das muss aufhören! Wir müssen endlich darüber reden, dass Bodenerosion ein akutes und existenzielles Problem ist, das wir jetzt lösen können und müssen!

soilify wird europäisch – Erosion ist ein gesamteuropäisches Problem

Aufgrund der Dringlichkeit der Erosion in ganz Europa und unserer Erfahrungen der letzten Jahre haben wir uns entschieden, soilify ab sofort europaweit auszurichten. Wir sehen es als unsere Verantwortung, die erfolgreiche Arbeit in der DACH-Region auf weitere Länder auszudehnen. Die Herausforderungen sind in vielen Regionen ähnlich – doch auch die Lösungen, die wir gemeinsam mit den Landwirten vor Ort erarbeiten, können europaweit umgesetzt werden.

Unser Ziel ist es, regenerative Ansätze wie Conservation Agriculture und holistisches Weidemanagement flächendeckend zu verbreiten. Dies ist die einzige Möglichkeit, um die Böden nachhaltig zu schützen und aufzubauen.

Intensive Monokulturen: Wahnsinn mit System

Während wir über nachhaltige Landwirtschaft und Klimaziele sprechen, wird in vielen Regionen Europas genau das Gegenteil praktiziert – und noch dazu subventioniert. Ein besonders drastisches Beispiel sind die intensiven Monokulturen, wie wir sie in Spanien und Portugal sehen: kilometerlange Olivenbaum- oder Mandelbaumhecken. Diese Plantagen sind geprägt von kahlen, ungeschützten Böden, die bei jedem Starkregen oder starken Wind weiter erodieren.

Die Flächen verlieren nicht nur Jahr für Jahr wertvolle Erde, sondern benötigen auch Unmengen an Wasser, um überhaupt noch etwas Ertrag zu liefern. Trotz dieser verheerenden Auswirkungen werden solche Systeme weiter finanziell gefördert. Es ist ein Kreislauf des Wahnsinns, der dringend gestoppt werden muss!

Was wir jetzt tun müssen

Die gute Nachricht ist: Es gibt funktionierende Lösungen. Mit Conservation Agriculture und holistischem Weidemanagement können wir die Erosion nicht nur stoppen, sondern auch den Bodenaufbau aktiv vorantreiben. Diese Ansätze sind praxiserprobt und müssen jetzt in die Breite getragen werden!

 

1. Conservation Agriculture fördern

Conservation Agriculture (CA) basiert auf drei Grundprinzipien:

  • Verzicht auf Bodenbearbeitung (Direktsaat)
  • Dauerhafte Bodenbedeckung durch Pflanzenreste und Mulch
  • Vielfältige Fruchtfolgen

CA verbessert die Bodenstruktur, reduziert Erosion und baut langfristig Humus auf. Organisationen wie GKB, Boden.Leben und Swiss No-Till und der europäische Dachverband ECAF setzen sich bereits für diese Methoden ein – doch wir brauchen noch viel mehr Unterstützung und Bewusstseinsbildung für diese Ansätze.

2. Holistisches Weidemanagement ausbauen

Richtig gemanagte Weidesysteme haben sich als eines der wirksamsten Werkzeuge gegen Erosion erwiesen:

  • Tiere treten Pflanzenreste und organische Substanz in den Boden ein und fördern so die Humusbildung.
  • Ihr selektives Grasen fördert das Wachstum tiefwurzelnder Pflanzen, die den Boden stabilisieren und Wasser speichern.
  • Die biologische Vielfalt im Boden nimmt zu, was die gesamte Stabilität des Systems verbessert.

In Kombination mit Conservation Agriculture könnte holistisches Weidemanagement eine revolutionäre Veränderung in der Landwirtschaft herbeiführen!

3. Bildung und Training für Landwirte

Viele Landwirte wollen nachhaltiger wirtschaften, aber sie brauchen Unterstützung und Wissen. Daher sind Schulungszentren, regionale Trainingsprogramme und ein intensiver Austausch zwischen Praktikern essenziell. Landwirte müssen befähigt werden, regenerative Methoden direkt vor Ort umzusetzen.

4. Unabhängigkeit vom staatlichen Subventionssystem

Wir können nicht länger darauf warten, dass „die da oben“ handeln. Es zeigt sich immer wieder, dass politisch getriebene Systeme oft das eigentliche Problem verschärfen. Subventionen sorgen dafür, dass Landwirte oft gezwungen sind, ihre Böden auf destruktive Weise zu bewirtschaften.

Beispiele wie intensive Getreide- und Maisproduktion auf ungeeigneten Böden und in ungeeigneten Klimazonen sind nur möglich, weil es finanzielle Anreize dafür gibt. Würde man die Subventionen abschaffen, wären Landwirte gezwungen, ihre Böden nachhaltig zu bewirtschaften – mit Methoden, die ökologisch, ökonomisch und sozial sinnvoll sind. Das bedeutet: Böden müssen so genutzt werden, wozu sie geeignet sind. Im Weinbau nennt man das Konzept Terroir, doch es sollte für jede Form der Landwirtschaft gelten.

Unser Ziel ist es, Alternativen zum Subventionssystem aufzubauen – Strukturen, die Landwirten helfen, ohne staatliche Eingriffe nachhaltig und eigenverantwortlich zu wirtschaften.

5. Gesunde Böden – Resilienz gegenüber Extremwetterereignissen und Wasserhaushalt

Gesunde Böden sind ein zentraler Faktor, um mit den Auswirkungen des Klimawandels besser umgehen zu können. Sie funktionieren wie ein natürlicher Schwamm: Sie nehmen Regenwasser auf, speichern es und geben es langsam wieder ab. Erodierte Böden hingegen verlieren diese Fähigkeit, was extreme Wetterereignisse wie Überschwemmungen und Dürreperioden verschärft.


Die Folgen:

  • Überschwemmungen: Bei Starkregen fließt Wasser ungebremst ab, weil die Bodenstruktur nicht mehr in der Lage ist, es aufzunehmen. Dies führt zu verstärkten Überflutungen.
  • Dürre: In Trockenzeiten fehlt den Pflanzen Wasser, da der Boden keine ausreichenden Speicherreserven hat. Die Erträge sinken dramatisch.
  • Verlust des Mikroklimas: Gesunde Böden stabilisieren lokale Mikroklimate. Sie schaffen Lebensräume für Pflanzen und Tiere und tragen durch Wasserrückhalt und Vegetationsschutz dazu bei, extreme Temperaturschwankungen abzumildern.

Ein Boden, der durch regenerative Methoden wie Conservation Agriculture und holistisches Weidemanagement geschützt und aufgebaut wird, stärkt die Resilienz gegenüber Extremwetter. Wir können so die Effekte des Klimawandels nicht nur abschwächen, sondern uns besser darauf einstellen und langfristig nachhaltiger wirtschaften.

6. Wirtschaftliche Vorteile gesunder Böden – Nachhaltigkeit als Erfolgsmodell

Viele Landwirte stehen unter wirtschaftlichem Druck und zögern oft, neue Anbaumethoden einzuführen, weil kurzfristige Gewinne im Vordergrund stehen. Doch gesunde Böden zahlen sich langfristig mehrfach aus:

1. Höhere Erträge und geringere Risiken:

Böden mit guter Struktur und Humusgehalt liefern stabilere Erträge, selbst in schwierigen Jahren mit extremen Wetterbedingungen. Pflanzen in solchen Böden sind widerstandsfähiger gegen Dürre und Starkregen.

2. Reduzierung von Betriebskosten:

Durch Methoden wie Direktsaat und Mulchsysteme wird der Bedarf an synthetischen Düngemitteln und Pestiziden verringert. Gleichzeitig spart der Verzicht auf intensive Bodenbearbeitung Treibstoff und Maschinenkosten.

3. Langfristige Investitionssicherheit:

Landwirte, die ihre Böden aufbauen und pflegen, schaffen eine Grundlage für die nächste Generation. Investoren und Partner aus der Lebensmittelbranche bevorzugen zunehmend nachhaltige Lieferketten, was zu besseren Marktchancen und langfristigen Kooperationen führt.

4. Nachhaltiger Bodenwert:

Gesunde Böden sind nicht nur eine Produktionsressource, sondern auch ein langfristiger Vermögenswert. Land mit fruchtbaren Böden wird zunehmend als wertvolles Kapital angesehen, das durch Bodenaufbau weiter an Wert gewinnt.

Die wirtschaftlichen Vorteile von gesunden Böden sind ein starkes Argument für Landwirte und Entscheidungsträger. Investitionen in regenerative Landwirtschaft zahlen sich aus – ökologisch, ökonomisch und sozial. Der Aufbau von Böden bedeutet nicht nur Krisenresilienz, sondern auch wirtschaftliche Stabilität.

Fazit: Die Zeit zu handeln ist jetzt!

Bodenerosion ist das größte ungelöste Problem in der europäischen Landwirtschaft. Wenn wir nicht handeln, werden wir es alle noch erleben: Lebensmittelknappheit, sinkende Erträge und irgendwann den Punkt, an dem es keine Nahrungsmittel mehr gibt, weil die Böden so stark erodiert sind, dass sie ihre Fruchtbarkeit vollständig verlieren.

Unsere Aufgabe ist es, genau das zu verhindern. Wenn wir es nicht erleben, dann waren wir erfolgreich. Doch dafür müssen wir jetzt aktiv werden. Die Lösungen sind da, doch es liegt an uns allen, sie umzusetzen. Lasst uns die Debatte verändern und das Thema ganz oben auf die Agenda setzen – bevor es zu spät ist.

➡ Mehr dazu auf soilify.org
➡ Werde Teil der Bewegung und erfahre mehr über regenerative Methoden!

Wir danken unseren Unterstützern:

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