Die Klimapolitik, wie wir sie heute kennen, fokussiert sich nahezu ausschließlich auf die Reduktion von Emissionen. Das mag auf den ersten Blick sinnvoll erscheinen, aber es greift viel zu kurz. Der eigentliche Kern des Problems – unsere degradierten Böden – wird dabei völlig ignoriert. Die Folgen dieses blinden Flecks könnten nicht fataler sein: Eine Landwirtschaft, die mit den Auswirkungen des Klimawandels nicht mehr klarkommt, Lieferketten, die zusammenbrechen, und eine Ernährungssicherheit, die immer mehr zur Illusion wird.
Doch es gibt eine Lösung: Conservation Agriculture (CA) und Regenerative Landwirtschaft (Reg Ag). Diese Ansätze adressieren die Ursachen der Probleme, bieten wirtschaftliche Vorteile und stellen die ökologische Balance wieder her.
Das Problem: Degradierte Böden verstärken die Auswirkungen des Klimawandels
Es ist nicht der Klimawandel selbst, der unsere Landwirtschaft und unsere Volkswirtschaft bedroht, sondern die Folgen – Dürren, Überschwemmungen, extreme Wetterereignisse. Und diese Folgen treffen uns deshalb so hart, weil unsere Böden in einem katastrophalen Zustand sind.
Degradierte Böden können Wasser weder aufnehmen noch speichern. Bei längeren Trockenperioden vertrocknen Pflanzen schneller, und bei Starkregen können sie nichts zurückhalten – was zu Bodenerosion führt.
Mit jedem Millimeter Boden, den wir verlieren, sinkt nicht nur die landwirtschaftliche Produktivität, sondern auch die Fähigkeit unserer Böden, Kohlenstoff zu speichern und den Wasserkreislauf zu regulieren.
Die heutige Landwirtschaft ist durch intensive Bodenbearbeitung und Monokulturen nicht nur ein Opfer dieser Entwicklungen, sondern auch ein Verursacher.
Und was bietet die aktuelle Klimapolitik als Lösung an? Noch mehr Windräder, noch mehr Solarparks, noch mehr Subventionen und noch mehr Emissionszertifikate. Diese Maßnahmen tragen rein gar nichts dazu bei, unsere Böden wieder aufzubauen oder ihre Resilienz zu stärken. Im Gegenteil, Flächen werden versiegelt, natürliche Kreisläufe weiter gestört.
Die Lösung: Conservation Agriculture und Regenerative Landwirtschaft
CA und Reg Ag sind Ansätze, die nicht nur die Symptome der Bodendegradation lindern, sondern die ursächlichen Probleme an der Wurzel packen.
1. Conservation Agriculture (CA)
CA basiert auf drei zentralen Prinzipien:
1. Ständige Bodenbedeckung: Mulch und Zwischenfrüchte schützen den Boden vor Erosion und fördern die Humusbildung.
2. Minimale Bodenbearbeitung: Direktsaat vermeidet das Pflügen und erhält die Bodenstruktur.
3. Vielfältige Fruchtfolgen: Monokulturen werden durch Diversität ersetzt, was die Bodengesundheit stärkt.
Die Vorteile:
Wetterresilienz: Böden speichern Wasser besser, sind stabiler und widerstehen Extremwetter.
Produktivität: Gesunde Böden liefern stabilere Erträge – auch in schwierigen Jahren.
Kostenreduktion: Weniger Einsatz von Pflanzenschutzmitteln und synthetischen Düngern.
2. Regenerative Landwirtschaft (Reg Ag)
Reg Ag geht noch weiter und ergänzt CA durch Ansätze wie:
Lebende Wurzeln: Pflanzenwurzeln bleiben so lange wie möglich im Boden, fördern Mikroorganismen und verbessern die Bodenstruktur.
Integration von Tieren: Richtig eingesetzte Weidetiere fördern die Humusbildung und schließen Nährstoffkreisläufe.
Agroforstsysteme: Bäume und Sträucher auf Ackerflächen stabilisieren den Wasserhaushalt und fördern die Biodiversität.
Die Vorteile:
Ökologisch: Mehr Kohlenstoff wird im Boden gebunden, der Wasserkreislauf stabilisiert sich, und die Biodiversität kehrt zurück.
Ökonomisch: Höhere Wertschöpfung, weniger Abhängigkeit von Subventionen und eine Reduzierung der Produktionskosten.
Sozial: Landwirte werden unabhängiger, die Lebensmittelqualität steigt, und die Gesellschaft profitiert von gesünderen Böden und Lebensmitteln.
Warum die aktuelle Klimapolitik nicht funktioniert
Die derzeitigen Maßnahmen, die den Fokus rein auf Emissionen legen, sind weder nachhaltig noch effektiv. Windräder und Solarparks werden keine Böden retten. Sie führen nur dazu, dass die grundlegenden Probleme – Erosion, Humusverlust, Wassermangel – weiter ignoriert werden.
Stattdessen müssen wir die Landwirtschaft transformieren, indem wir auf Methoden setzen, die gleichzeitig:
Die Folgen des Klimawandels abmildern.
Die Produktivität der Landwirtschaft langfristig sichern
Die Wertschöpfung und Unabhängigkeit der Betriebe erhöhen.
Die volkswirtschaftliche Bedeutung von gesunden Böden
Lieferketten sichern: Ohne gesunde Böden gibt es keine stabilen Lieferketten für Lebensmittelhersteller, Brauereien, Bäckereien und Gastronomie.
Kosten senken: Regenerative Methoden machen teure Subventionen überflüssig und reduzieren die Abhängigkeit von externen Inputs.
Wertschöpfung steigern: Landwirte können mehr mit weniger Aufwand produzieren, während Konsumenten von höherer Qualität profitieren.
Klimaziele erreichen: Böden, die Kohlenstoff speichern und Wasserhaushalte regulieren, tragen wesentlich mehr zum Klimaschutz bei als jede technische Lösung.
Handlungsaufruf: Der Boden muss in den Mittelpunkt der Klimapolitik
Wenn wir es ernst meinen mit Klimaschutz, Ernährungssicherheit und wirtschaftlicher Stabilität, dann gibt es keinen Weg an CA und Reg Ag vorbei. Wir müssen jetzt handeln – bevor unsere Böden weiter erodieren und die Kosten für Reparaturmaßnahmen ins Unermessliche steigen.
Die Zeit drängt: Gesunde Böden sind die Grundlage für eine nachhaltige Landwirtschaft, eine funktionierende Wirtschaft und eine lebenswerte Zukunft. 🌱
Es liegt an uns, diese Lösungen zu fördern und umzusetzen – gemeinsam mit Landwirten, der Industrie und der Gesellschaft.
🌱 Mach mit und werde Teil der Bodenbewegung!
Gemeinsam mit der GKB, Boden.Leben und Swiss No-Till haben wir ein umfassendes Konzept entwickelt, um die Lebensmittelindustrie, Getränkehersteller, Gastronomie und viele mehr ins Boot zu holen – für gesunde Böden, stabile Lieferketten und eine nachhaltige Landwirtschaft.
Jetzt brauchen wir Menschen wie dich, die Lust haben, aktiv zu werden! 💪
Ob du in der Lebensmittelbranche, in der Landwirtschaft, in der Gastronomie oder in der Nachhaltigkeit unterwegs bist – deine Ideen, Kontakte und deine Unterstützung können den Unterschied machen.
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